Heißer Tipp: Sandnes Duo

am 26. August 2020

Ach ja, der Hochsommer. Die Sonne lacht, das Wasser verdampft aus dem Pool, vor dem Haus wird der Asphalt flüssig und die Tiefkühlpizza backt sich auf der Heimfahrt vom Supermarkt von selbst im Auto fertig – was gäbe es für eine bessere Zeit, um zu stricken?

Ich gebe zu, als die größte Hitze herrschte, habe ich ein paar Tage Pause beim Stricken gemacht. Aber den Rest der Zeit habe ich mich mit einem für mich neuen Garn beschäftigt: Der Sandnes Duo!

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Mohair und ich haben eine lange, bewegte Geschichte hinter uns. Als frisch gebackene Strickerin habe ich mich auf das erste Mohairgarn gestürzt, das mir in die Finger geraten ist – die Marke weiß ich schon gar nicht mehr. So was Flauschiges! So eine hohe Lauflänge!

Das erste federleichte Tuch war schnell gestrickt und noch schneller in den Schrank verbannt. Denn die langen Fasern, die sich für meine Hände so weich anfühlten, haben mich unerbittlich in den Hals gepiekst und mich mit Juckreiz schier in den Wahnsinn getrieben. Es folgten bittere Tränen und eine lange Funkstille zwischen mir und allem, was mit Mohair zu tun hat.

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Habt ihr das eigentlich auch, dass euch im Sommer die besten Ideen für Winterpullover kommen und ihr im Winter immer nur dünne Garne auf den Nadeln habt? Manchmal denke ich, mein Strickverstand lebt auf der Südhalbkugel der Erde, wo die Jahreszeiten umgedreht sind. Das würde auch erklären, warum ich Anfang des Jahres, also im europäischen Winter, die dünne Sandnes Babyull Lanett verstrickt habe, um mich erst jetzt zu Frühlingsbeginn der dickeren Merinoull zuzuwenden…

Aber ich habe nichts zu bereuen, denn die Sandnes Merinoull macht so viel Freude, dass ich sie vermutlich sogar verstricken wollen würde, wenn ich in der Wüste lebte. Tragen nicht, dafür ist sie dann doch zu kuschelig warm. Aber verstricken schon.

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Sandnes bei Lanade – Kinder, ist das schön! Ich habe eine ganz besondere Beziehung zu dieser Marke und kann immer noch nicht ganz fassen, dass sie jetzt hier ist. Zu Sandnes bin ich nämlich gekommen wie eine Märchenprinzessin zu ihrem Prinzen. Und das war so:

Es war einmal vor langer, langer Zeit im Jahre 2016 im fernen Wollfest Hamburg. Ich war gerade auf dem Weg zu einem Ball, äh, Workshop, als mir zwei gute Feen namens Caro und Antje entgegenkamen. „Du gehst doch jetzt zum Lace-Kurs, oder? Das da drüben ist der Lars aus Norwegen, kannst du ihm ein bisschen mit dem Deutschen helfen?“ – Abgang Caro und Antje, Auftritt Lars aus Norwegen, der tatsächlich der seltenen Gattung der strickenden Männer angehört.

Nach zwei Stündchen Workshop-Simultanübersetzung und sehr nettem Strickschwatz auf Englisch verschwand er wie das Aschenputtel im Märchen, zweifellos um auf einem magischen Rentierschlitten nach Hause ins verzauberte Norwegen zu reisen. Zurück ließ er mir jedoch keinen gläsernen Pantoffel, sondern ein Knäuel Wolle. Ihr ahnt es schon? Es war von Sandnes und es war Liebe auf den ersten Blick.

Natürlich hat mein Märchen auch ein Happy End: Vier Jahre später hielt eine grüne Kutsche vor meiner Tür, kippte einen großen Berg Sandnes-Wolle in mein Haus, wir haben geheiratet und viele hübsche Wollbabys bekommen. Hach, wie im Märchen! Eins dieser Babys möchte ich euch heute zeigen.

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Die Rios, die sollt’ werden bunt,
ein frischer Strang, fast kugelrund,
aus Merino, weich und frisch,
das Farbbad stand bereits am Tisch.
Doch einmal tat die Rios schrei’n:
„Ich bad’ in keiner Suppe, nein!
Nein, in der Suppe bad’ ich nicht!“

Bockig wie der kleine Suppenkasper, so stelle ich mir manche Stränge Wolle vor, mit denen man in den Handfärbestuben zu tun hat. Vor allem als ich neulich mein grünes Paket mit fünf Strängen Malabrigo Rios in der Farbe Zarzamora geöffnet habe. Schon mit bloßem Auge und unvollkommenen Lichtverhältnissen wurde klar: Da hat sich der eine oder andere Strang beim Bad in der Farbsuppe sehr gewunden und geziert.

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Kennt ihr diese Romane, in denen viele völlig voneinander unabhängige Handlungsstränge zum großen Finale kunstvoll ineinander laufen und plötzlich alles einen Sinn ergibt? Ich liebe ja solche Bücher und wünschte mir, ich könnte auch so virtuos schreiben. Aber dann wäre ich ja Autorin und keine Wollverkäuferin. Und so schreibt das Leben diese Geschichten für mich und ich muss sie nur noch stichpunktartig für euch notieren.

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Aufgepasst, Leute, mich hat’s ganz schlimm erwischt. Ist vielleicht sogar ansteckend. Der Arzt sagt, es ist eine ganz neue Art von Virus, das sogenannte Bio-Balance-Fieber. Zum Glück gibt es ein Gegenmittel: Wohltuend weiche Stränge Garn in zauberhaften Farben, verschrieben zur äußerlichen Anwendung mindestens zweimal täglich. Das lindert zwar das Fieber nicht, macht aber glücklich.

Geholt habe ich mir diese ganze Chose, als ich das Gartenblick-Tuch gestrickt habe. Sobald ich die BC Garn Bio Balance angeschlagen hatte, wusste ich: Daraus brauche ich unbedingt was zum Anziehen! Und dann war ich erstmal froh, dass es so ein schön leichtes Merino-Baumwoll-Garn war, was mich erwischt hat. Sich im Sommer in ein dickes Alpaka-Garn zu verlieben macht nämlich vergleichsweise weniger Freude.

Da ich die Lila-Töne mit dem Tuch durch hatte, habe ich mich diesmal für Farben entschieden, die ich sonst eher selten nehme: Marine, Curry und Silber. Aber was daraus stricken …? Ein klassisches Fair-Isle-Muster schwebte mir vor. Aber dann fiel mir ein Muster ein, das ich schon lange auf meiner Wunschliste habe:

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Heute möchte ich euch mein neues Lieblingsgarn vorstellen, die „Lazy Lion“ von Kremke Soul Wool. „In the jungle, the mighty jungle the lion sleeps tonight, … uuuiiiiiiiiiiiouoiuuiiammammaeeehhh …“ Dieser Ohrwurm stellt sich bei mir immer automatisch ein, wenn ich diesen Namen lese, aber hey, irgendwas ist ja immer!

Abgesehen vom Ohrwurm ist diese Wolle einfach nur unfassbar fantastisch! Sie stammt von südafrikanischen (daher der Name) Merinoschafen und ich bin sehr sehr begeistert. Ich weiß nicht, ob es nur an der Witterung liegt, oder ob den Schafen was ins Futter gemischt wird – Weichspüler? –, so weiche Wolle wie die Lazy Lion hatte ich ungelogen noch nie in der Hand! Und das soll eine Sockenwolle sein?

Richtig, es ist eine astreine Sockenwolle mit 25 Prozent Nylon-Anteil neben 75 Prozent besagter südafrikanischer Merinowolle. Eindeutig Sockenwolle, sie ist für Ringelsocken gefärbt!! Ich bin ja seit dem Erwerb des Mini-Sets sowieso im Sockenwahnsinn, und geringelte Socken finde ich einfach großartig. Die Lazy Lion ringelt ganz automatisch in den allerschönsten Farben!

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Manchmal kommt man ja auf abenteuerlichen Wegen zu neuen Strickprojekten. Tensho und ich, wir haben uns am Fuße einer ziemlich hohen Leiter kennengelernt. Deswegen musste er auch unbedingt aus der wolkenweichen Malabrigo Washted gestrickt werden. Denn wenn das Universum einem Zeichen sendet, darf man sie nicht ignorieren!

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Darf ich euch einen kleinen Schwank aus meiner Jugend erzählen? Na gut, Jugend ist übertrieben. Fünf Jahre ist es erst her, dass Lanade Malabrigo ins Sortiment aufgenommen hat. Ich war damals noch ein ahnungsloses Ding, das nie ein Fädchen handgefärbten Garns in den Fingern hatte, und dachte bei der Nachricht bloß: Pah, wer braucht denn so was?

Meine Verweigerungshaltung hielt ein paar tapfere Monate, dann fiel mir ein Strang Malabrigo Merino Worsted in die Hände. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist dass mein Auto verpfändet wurde und meine Wohnung derart mit handgefärbter Wolle vollgestopft war, dass ich meinen Ehemann nicht mehr wiederfinden konnte. Ihr wisst ja, wie das so ist.

Obwohl ich im Laufe der folgenden Monate und Jahre fast alle Qualitäten von Malabrigo, Madelinetosh und vielen anderen Handfärbern kennen und lieben gelernt habe, ist Merino Worsted immer meine erste Liebe gewesen und sitzt in meinem Herzen auf dem wollenen Thron. Sie ist so fluffig und flauschig und wunderbar! Doch dann kam ein Herausforderer: Malabrigo Washted. Eine Worsted mit Superwash-Ausrüstung? Dem musste ich natürlich auf den Grund gehen.

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So ein Mist. Könntet ihr mal gerade alle kurz aufstehen? Ich habe mein 2018 verloren! Es liegt hier sicher unter irgendeinem Sofakissen oder vielleicht hat sich jemand versehentlich drauf gesetzt … nein? Okay, trotzdem danke fürs Nachschauen.

Leute, ich habe ein Problem. Das alte Jahr ist einfach so abgezischt und hat mir einen Haufen Strickideen dagelassen, die ich noch umgesetzt haben wollte. Im Januar 2018 habe ich voller Hoffnung auf meine lange Liste geschaut und mir sooo fest vorgenommen, sie alle Wirklichkeit werden zu lassen. Bis auf den Einhorn-Pulli ist dann aber nichts draus geworden, weil ich ständig von anderen Projekten abgelenkt worden bin. Und jetzt ist das Jahr weg, das Luder.

Für 2019 mache ich es deshalb anders mit den guten Strickvorsätzen. Statt meine meterlange Ravelry-Liste auszurollen, habe ich diesmal Kategorien, die ich abhaken möchte. 2019 möchte ich:

Und wie der Bengel in der Bonbon-Werbung konnte ich natürlich nicht warten, sondern habe einen meiner Punkte sofort gegessen, äh, gestrickt. Tadaa:

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Ich weiß nicht warum, aber sanfte Farbverläufe begeistern mich ohne Ende. Ob es ein Notizbuch ist, Turnschuhe, eine Handyhülle oder ein Kleidungsstück – hat es einen Fade- oder Ombré-Effekt, bin ich hin und weg. Ich bin auch schon mehrfach in öffentlichen Verkehrsmitteln und Cafés ermahnt worden, weil ich Damen mit kunstvoll gefärbtem Haar angestiert habe.

In der Strickwelt hat man zum Glück Verständnis für mich. Findige Designerinnen haben Wege gefunden, mit einfarbigen Garnen beliebig lange Verläufe von einer Farbe zur anderen zu zaubern. Meinen heiß geliebten Dip Dye Sweater habe ich euch ja schon mal gezeigt, die Fair-Isle-Variante (zum Beispiel hier und hier) sieht auch sehr spannend aus. Ganz besonders großartig finde ich es aber, wenn Garne schon direkt in farblichen Abstufungen als Fade-Set gefärbt werden. Die Sweater-Sets von Madelinetosh zum Beispiel finde ich wunderbar.

Gäbe es doch sowas auch von Malabrigo … dachte ich letztens bei mir und stöberte etwas schwermütig durch den Lanade-Bestand. Und plötzlich teilte sich das Woll-Dickicht vor mir und wie ein Einhorn auf einer Waldlichtung erschien es vor mir: Das Malabrigo Merino Worsted Fade-Set! Träumte ich? War das die Wirklichkeit? Egal, her damit!

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