Verliebt in Peer Gynt

am 13. Mai 2023

Hört ihr auch ständig dieses aufdringliche Vogelzwitschern? Und dann ständig dieser grelle Sonnenschein, schrecklich! Ich glaube, ich ziehe gleich die Vorhänge zu. Und dann bleiben die geschlossen, bis es endlich Herbst ist. Denn im Herbst, ja im süßen Herbst, kann ich endlich meine neuen Sachen aus der Peer Gynt tragen. Schmacht!

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Es gibt ja so Dinge, die traut man sich heutzutage in der Strickwelt kaum zu sagen. So stehe ich manchmal etwas verlegen in der Ecke und flüstere leise: „Ich mag ja Bottom-Up“, also das Stricken eines Pullovers von unten nach oben.
Große runde Augen unter bis zum Haaransatz hochgezogenen Augenbrauen starren mich daraufhin komplett ungläubig an. Kopfschüttelndes Unverständnis und irgendwie ein bisschen Mitleid schwappt mir dann entgegen. Denn: Bottom-Up ist voll uncool. Wer was auf sich hält strickt Top-Down heutzutage.

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Warum zwanzig Minuten für eine Maschenprobe verschwenden, wenn man auch ein paar Tage lang einen halben Pullover stricken kann? Wie sonst sollte man schließlich merken, dass die eigene von der geforderten Maschenprobe um ganze drei Maschen abweicht!? Und der Pullover soll ja auch oversized sitzen. Man hätte ja zwischendurch auch … Und was hat es eigentlich mit diesen ominösen Farbpartien auf sich? Fragen, die sich eine Profistrickerin eigentlich nicht mehr stellen sollte. Aber nun ja … Kennt ihr eigentlich noch die Ribbelkrone?

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Tja, so schnell kann es gehen. Alles in die Ecke gepfeffert und angeschlagen. „Ist ja nur ein Baby-Pulli, das geht ja schnell.“ – „Zählt quasi gar nicht.“ – „Ausserdem kann man so ein kleines Projekt super mitnehmen.“ – „Hab ich mir auch echt verdient.

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Wir kennen doch alle dieses kleine fürsprechende Stimmchen, nicht wahr?

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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Dieser schöne Merksatz bestätigt sich bei meinem aktuellen Projekt gleich mehrfach. Eigentlich wollte ich mit den beiden Farben der ultraweichen Malabrigo Verano zwei ganz unterschiedliche Projekte anfangen beziehungsweise fertigstellen. Und eigentlich wollte ich auch schon lange fertig sein. Und eigentlich wollte ich den Pulli bei herrlichstem Sommerwetter mit kurzer Hose am Strand tragen. Aber naja … So habe ich heute die Gelegenheit, euch eines meiner Lieblingsprojekte des Jahres vorzustellen, ist doch auch super! Bei mir im Garten, stilgerecht in Lockdown-Look und bei kuscheligen 12 Grad Celsius Außentemperatur.

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Habt ihr mal als Kinder euer Leibgericht so oft gegessen, dass es euch irgendwann zum Hals raus hing? Oder als junge Erwachsene den Trick gelernt, sich Sambucca im Mund anzuzünden und dann so oft Sambucca getrunken, bis ihr den nicht mehr sehen konntet? Nein? Ich auch nicht, alles hypothetisch hier, klar!

Was ich eigentlich sagen will: Ich habe mich in den letzten Jahren irgendwie an Merino mit Superwash-Behandlung satt gestrickt. Hätte mir früher nie träumen lassen, dass das jemals passiert, aber es ist so. Ich mag es im Moment einfach nicht. Letztes Jahr, als die Sandnes Sunday raus kam, hatte ich mich ja in das Thema eingearbeitet und euch die Unterschiede erklärt.

Der Pullover

Als Carolin dann sagte, dass wir jetzt die große Schwester Double Sunday ins Programm nehmen, war ich natürlich sofort begeistert! Eine dicke und griffige Merinowolle ohne Superwash? Geil. Ein Pullovermodell von PetiteKnit wollte ich auch schon immer mal stricken und der Marseille Sweater sieht wirklich sehr gemütlich aus.

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Als strenge Polygam-Strickerinnen sind wir hier bei Lanade natürlich froh um jede Gelegenheit, ein neues Projekt anzufangen ein angefangenes Projekt weiter zu stricken! Deshalb werden wir hier mal einige der vielen, viiielen Gelegenheiten nutzen und euch, mehr oder weniger regelmäßig, unsere jeweils aktuellen WiPs (Work in Progress) der Woche vorstellen. Ich darf anfangen und zeige euch, was ich aktuell auf meinen Vierer-Nadeln habe.

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Liebes Tagebuch,

irgendwie habe ich mich da in was reinmanövriert, ich weiß auch nicht mehr so genau, wie das passiert ist. Aber hier liegen inzwischen vier (v-i-e-r) Pulloverbodies ohne Ärmel herum und … jetzt weiß ich auch nicht. Wie konnte es dazu kommen? Habe ich mich wirklich sehenden Auges in diese Situation verstrickt (Haha!)? Ja doch, muss man so sagen.

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Wie ich habt ihr sicherlich auch schon unsere tollen Anleitungen von Erika Knight im Shop entdeckt, oder? Ich war sofort hin und weg vom „Tuesday“ Sweater! Aus dicker Maxi Wool mit fettem Kragen und asymmetrischer Form, … da setzt bei mir was aus und ich muss losstricken.

Das (böse) Erwachen kam, nachdem ich mir Anleitung und Wolle gekauft, die Wolle gewickelt und das Rückenteil angeschlagen habe. Noch mal einen zweiten Blick in die Anleitung geworfen, tandaradey, ist das Leben schön … Wie bitte? Rückenteil?? Soll ich am Ende etwa … zusammennähen? Mir wird gar blümerant, Tatsache, so ist es geplant. Ein Rückenteil, ein Vorderteil, zwei Ärmel und dann: nähen! Wie im Mittelalter!

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Ich bin sehr begeistert, dass unser kleines Sortiment an BC Garn immer mehr Zuwachs bekommt. Nachdem mich schon die BC Bio Balance restlos begeistert hat, durfte ich schon Anfang des Jahres die Semilla Pura im kleinen Wollstübchen in Prerow bewundern. Vielleicht hätte ich direkt schon etwas davon zum Verstricken mitgenommen, aber die ungefärbten Puras konnten mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so ganz inspirieren. Ein biiisschen Farbe wollte ich dann doch schon haben. Die kam dann aber zum Glück auch – in Gestalt der Semilla Melange!

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Auf den Nadeln im November

am 10. November 2020

November ist nicht zufällig der strickintensivste Monat in meinem Jahr. Es ist morgens schön kühl, sodass die frisch aus dem Schrank geholten Pullover ein leichtes Spiel haben, mich mit neuen Ideen anzufixen. Es ist abends früh dunkel, somit sitze ich nicht mehr bis kurz vorm Umfallen im Boot oder hocke bei jeder Gelegenheit mit knappem Gepäck in irgendeinem Wald. Und da mittlerweile auch wieder alle Feste, Besuche und Events abgesagt sind, habe ich tatsächlich richtig Zeit für eines der schönsten Hobbies überhaupt. Das Blogschreiben 😉 … und Stricken natürlich!

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