Beim letzten örtlichen Stricktreff stand plötzlich ein Körbchen mit allerlei selbstgesponnenem und selbstgefärbtem Garn in grandios harmonischen Pflanzen- und Pilzfärbungen auf dem Tisch. Leuchtendes Gelb vom Rainfarn, unglaublich schöne Grüntöne der Schilfblüte. Dazu ein warmes Orange, das dem Kiefern-Braunporling entlockt wurde.
Nach unserer Färbeaktion zu Pfingsten wollten einige dieser gesträngelten Schönheiten unbedingt in Szene gesetzt werden. Da wir aber zumeist Einzelstränge – wahre Unikate eben – erschaffen hatten, stellte sich die Frage nach einem passenden Modell nicht sonderlich lange. Sucht man etwas, das optimal für jegliche Art wilden Zusammenschmeißens von Farben ist, sind die Anleitungen des Herrn West nicht fern. Wie trefflich, wenn man sich sowieso noch einige Modelle in diesem Jahr vorgenommen hat. Also Kistchen befüllt und los geht’s mit Modell 05/12.
Kleine Rückblende. Ihr erinnert euch noch an Carolins Bericht über unsere wildbunte Färbeaktion im Mai? Die kleinkindliche Vorfreude und Hibbeligkeit im Vorfeld? Nun die Wahrheit ist: es war noch viel schlimmer! 😀
Carolin konnte ja immerhin schon auf ein paar länger zurückliegende Experimente mit KoolAid und Lebensmittelfarbe zurückgreifen. Aber ich hatte skandalöserweise noch niemals einmal in meinem ganzen Leben Wolle gefärbt und dermaßen Feuer gefangen, dass ich es einfach nicht abwarten konnte.
Glücklicherweise war die Beschaffung der Säurefarben nicht meine Aufgabe, denn sonst wäre möglicherweise an Pfingsten nichts mehr übrig gewesen und Carolin hätte vermutlich ziemlich spärlich geguckt. Oder mich gleich gar nicht erst vom Bahnhof abgeholt. Oder so 😉 Ich war also gezwungen zu improvisieren und zeige euch heute mal meine Ergebnisse.
Gönnt euren Kindern mal ein langes Wochenende ganz alleine mit Papa im Tobeland, bucht euren Ehemännern ein Überraschungs-Kanu-Wochenende, schickt eure Partnerin zu einer Gipfelbesteigung und/oder lasst für ein paar Tage einfach mal alles stehen und liegen. Wozu? Um bunte Wolle zu machen!