Maschen anschlagen – generell ein guter Start, wenn man was stricken will. Ich habe im Laufe der Jahre etliche Techniken dafür gelernt … und nutze dann doch bei 90 % aller neuen Projekte doch wieder den gleichen Maschenanschlag. Und zwar den allerersten, den ich als Kind von meiner Oma gelernt habe und den ihr höchstwahrscheinlich auch alle kennt: den Kreuzanschlag. Omi wusste eben schon immer, was gut ist!

Gegen den Kreuzanschlag gibt es auch wenig einzuwenden. Sicher, bei bestimmten Projekten sind andere Maschenanschläge vielleicht effektiver oder hübscher. Aber wenn man nur einen einzigen Maschenanschlag lernen und dann seine Ruhe haben will, ist der Kreuzanschlag astrein. Sieht gut aus, ist recht elastisch, leiert nicht aus. 

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Hey, ihr Wollmäuse! Was strickt ihr im Moment? Ich muss zugeben, ich war jetzt eine ganze Weile etwas unmotiviert, was Wolle und Nadeln angeht. Einen neuen Pullover wollte ich so kurz vor dem Sommer nicht anfangen, Tücher, Schals und Mützen quellen hier schon aus sämtlichen Schubladen und Socken habe ich eigentlich auch gerade genug. Ich habe also lange vor mich hingebrütet und dann beschlossen, mal wieder etwas Neues zu versuchen. Oder wenigstens etwas, was ich noch nicht tausend Mal gestrickt habe.

Ausschlaggebend war ein Set im Lanade-Shop, um das ich schon seit einer ganzen Weile herumgeschlichen bin: die Florence Bag von PetiteKnit. Taschen habe ich tatsächlich bisher sehr selten gestrickt (oder gehäkelt) und noch nie welche mit Reißverschluss, Innenfutter und separaten Trageriemen. Es war mir immer zu viel Aufwand, extra die ganzen Einzelteile zusammenzutragen. Als ich gesehen habe, dass hier wirklich schon alles bei ist, habe ich deshalb direkt aufgemerkt. Die andere Sache, die mich interessiert hat, war das Garn: Lang Yarns Crealino. Ein reines Leinengarn! Gemischt mit Baumwolle oder Viskose hatte ich schon das eine oder andere Mal Leinen in den Händen. Aber in pur noch nie. Drittens brauchte ich sowieso eine neue Handtasche und fand nirgendwo eine, die mir gefiel. Die Sache war also beschlossen, ich wollte die Florence Bag stricken!

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Sophie goes Tweedy

am 05. August 2023

Im Moment lebe ich in zwei Gefühlswelten zugleich. Einerseits: Juhu, Sommer! Andererseits: Argh, Sommer! Denn so schön Sonnenschein und so weiter auch ist, stört diese ganze Hitze und Schwitzerei doch sehr beim Stricken. Angefangene Pullover wachsen deshalb auch gerade maximal drei Maschen pro Woche. Ich kann mir einfach nicht mehr vorstellen, etwas Langärmeliges zu tragen. Jemals.

Ich habe aber natürlich trotzdem Lust zu stricken, also was tun? Eine gute Gelegenheit, um neue Garne mit kleinen Projekten kennen zu lernen! Zum Beispiel liegt da schon seit, ungelogen, Monaten ein wunderschönes Knäul Sandnes Tweed Recycled bei mir herum. Weil es eben nur eins ist, ist es bisher nicht viel von mir für Pullover & Co. beachtet worden, also kommt es jetzt dran.

Bild „Garn Detail“ für Beitrag „Sophie goes Tweedy“
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Verliebt in Peer Gynt

am 13. Mai 2023

Hört ihr auch ständig dieses aufdringliche Vogelzwitschern? Und dann ständig dieser grelle Sonnenschein, schrecklich! Ich glaube, ich ziehe gleich die Vorhänge zu. Und dann bleiben die geschlossen, bis es endlich Herbst ist. Denn im Herbst, ja im süßen Herbst, kann ich endlich meine neuen Sachen aus der Peer Gynt tragen. Schmacht!

Titelbild für Beitrag „Peer Portage“
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Pssst, nicht so laut. Die Ärmelmaschen schlafen gerade so schön! Wenn sie aufwachen, schreien sie wieder so lange, bis ich die Ärmel gestrickt habe. Das muss jetzt gerade echt nicht sein 😉

Sprechen wir stattdessen lieber über das Stilllegen von Maschen. Wer gerne Raglan- oder Rundpassepullover in einem Stück von oben nach unten strickt, kann ein Lied davon singen. Aber auch bei anderen Schulterkonstruktionen, modular aufgebauten Strickstücken, Jackentaschen und ähnlichem ergibt es Sinn, Maschen bis zu einem späteren Zeitpunkt auf irgendeine Weise still zu legen, statt sie abzuketten und später wieder aufzunehmen.

So kann man den Ärmel, Kragen, etc. später einfach wieder auf die Nadeln nehmen und nahtlos weiterstricken. Tolle Sache! Aber wie stellt man das am besten an? Wir schauen uns heute vier Hilfsmittel mit ihren Vor- und Nachteilen an.

1. Hilfsfaden

Die Notlösung, wenn man nichts anderes zur Hand hat. Habe ich ehrlicherweise auch schon oft gemacht, wenn ich keine Lust hatte, vom Sofa aufzustehen und ein anderes Helferlein suchen zu gehen.

Einfach ein Stück Wolle (bestenfalls in einer Kontrastfarbe) auf eine Wollnadel ziehen und damit die Maschen von der Stricknadel abheben. Die beiden Enden locker verknoten und schon kann es weitergehen.

Bild „Faden1“ für Beitrag „Stille Maschen“
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Ich muss euch ein kleines Geheimnis verraten: Mit Baumwollgarnen stehe ich auf Kriegsfuß. Für kleinere Projekte verwende ich sie ganz gerne, vor allem zum Häkeln. Aber immer wenn ich versucht habe, ein größeres Kleidungsstück aus Baumwolle zu stricken, hat die Harmonie ein Ende gefunden. Zu ungern gleitet für meinen Geschmack die Baumwolle über die Nadeln, zu schnell tun mir die Finger weh. Die eine große Ausnahme: Bio Balance von BC Garn.

Ich liiiebe die Bio Balance. Was vermutlich daran liegen könnte, dass es nur zu 45 Prozent aus Baumwolle besteht und der Rest von freundlichen Schäfchen aus Südamerika beigesteuert wird. Dadurch ist es luftiger und elastischer als reine Baumwollgarne und verstrickt sich wunderbar. Ihr erinnert euch vielleicht an den schönen Cardigan und Corinnas Gartenblick-Tuch, die ich vor einigen Jahren aus dem Garn gestrickt habe.

Bild für Beitrag „Big Bio Balance“ 1
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Kennt ihr schon Roosimine?

am 26. Januar 2023

Kennt ihr das, wenn ihr ein neues Wort lernt und das dann plötzlich überall hört und lest? So ging es mir vor Kurzem. Ich habe irgendwo den Namen der Stricktechnik „Roosimine“ aufgeschnappt, aber ihn erstmal in der geistigen „Aha, egal“-Schublade abgespeichert. Dann ein paar Tage später ist er mir auf Ravelry wieder begegnet. Dann auf Instagram.

Und als ich dann schließlich in dem schönen Anleitungsbuch „52 Weeks of Shawls“, das ich für euch vorgestellt habe, plötzlich wieder „Roosimine“ las, war Schluss. Der Sache musste auf den Grund gegangen werden.

Was ist Roosimine?

Bei Roosimine handelt es sich um eine traditionelle Stricktechnik aus Estland, bei der Muster als Inlay mit Spannfäden in das Strickstück eingebracht werden. Die Muster werden also nicht in Form von Maschen eingestrickt, sondern während des Strickens in die Grundfarbe eingewebt. Das Ergebnis sieht ein bisschen aus, als hätte man das Muster aufgestickt.

In „52 Weeks of Shawls“ wird diese Technik in dem Tuch „Halliste“ von Aleks Byrd eingesetzt. Aleks Byrd ist eine Amerikanerin mit estnischen Wurzeln, die es versteht, die reiche Stricktradition Estlands in moderne Designs einzubringen.

Bild für Beitrag „Roosimine“, Titel
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Buchtipp: 52 Weeks of Shawls

am 11. November 2022

Eigentlich bin ich ja so ein haptischer Mensch. Ich muss immer alles anfassen und mit der Hand aufschreiben und am besten noch in irgendeine Hosen-, Jacken- oder Handtasche stecken können.

Im Laufe meiner Jahre als Strickerin bin ich aber, was Anleitungen angeht, immer mehr auf die digitale Schiene gekommen. In den ersten Jahren habe ich noch alles ausgedruckt und mit handschriftlichen Notizen versehen, Strichlisten für gestrickte Reihen und Runden inklusive.

Je mehr ich dann aber lernte, mein Gestrick zu lesen und je mehr Papieranleitungen dank Kaffeeringen und Schokokeksunfällen unleserlich wurden, desto öfter habe ich meine Anleitungen nur noch auf meinem Tablet geöffnet.

Und nachdem ich meine ausgedruckten Anleitungen mit dem Handy abfotografiert habe, um auf einer Autofahrt (als Beifahrerin natürlich) ohne großes Blätterwerk mein Projekt weiterstricken zu können, habe ich den Papierkram ganz sein gelassen.

Was aber immer geblieben ist, ist eine Schwäche für schöne Strickbücher. Und was ich jetzt in die Finger bekommen habe, muss ich euch unbedingt zeigen, weil es einfach unfassbar schön ist!

Bild für Beitrag „52 Weeks“, Titel mit Papier
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Ach Kinder, ist das schön, wieder bei euch zu sein! Wie lange war ich jetzt weg, ein Jahr? Ich glaube, ich habe durch Lockdowns & Co. schon alles Zeitgefühl verloren.

Vielleicht lag es auch am Lockdown, dass ich im letzten Jahr ein bisschen die Lust am Stricken verloren hatte. Schockierend, ich weiß. Hätte ich auch nie gedacht, dass mir das mal passieren könnte.

Bild für Beitrag „Sea Glass“ 2

Aber nachdem aus „Kann ich endlich heimgehen und stricken?“ ein ständiges Zuhausesein geworden ist, hat mich Wolle einige Monate so gar nicht mehr begeistern können. Als diese Phase vorbei war und ich wieder Lust hatte, eine Nadel in die Hand zu nehmen, stellte ich fest: Mein Wollvorrat ist ja doch recht groß. Also auf ihn mit Anlauf und Gebrüll!

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Es gibt ja so Dinge, die traut man sich heutzutage in der Strickwelt kaum zu sagen. So stehe ich manchmal etwas verlegen in der Ecke und flüstere leise: „Ich mag ja Bottom-Up“, also das Stricken eines Pullovers von unten nach oben.
Große runde Augen unter bis zum Haaransatz hochgezogenen Augenbrauen starren mich daraufhin komplett ungläubig an. Kopfschüttelndes Unverständnis und irgendwie ein bisschen Mitleid schwappt mir dann entgegen. Denn: Bottom-Up ist voll uncool. Wer was auf sich hält strickt Top-Down heutzutage.

Bild für Beitrag „Grönland“ 1

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Inner Unicorn KAL

am 01. April 2022

Wheeeheeeheeeheeeheee!!! Da war ja was los in unserer Ravelrygruppe in den letzten Monaten! Selten hat mir ein KnitALong (KAL) so viel Freude bereitet wie der kürzlich zu Ende gegangene „Inner Unicorn KAL“! Für die, die noch nie davon gehört haben: Als „das innere Einhorn“ hat sich bei uns (wie kam das eigentlich?) ein Strickprojekt oder eine Stricktechnik durchgesetzt, an die man sich nicht heran traut. Das arme innere Einhorn ist gefangen in einem Zaun von Gedanken und Ängsten und kann nur immer wieder mal seufzen: Ach, könnte ich doch nur Brioche stricken … Und da sich auf englisch eh alles besser anhört, wurde daraus das „Inner Unicorn“.

Bild für Beitrag „Inner Unicorn KAL“ 1

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Habt ihr letztes Jahr unseren MKAL auch so genossen wie ich? Der NoMochromo war so beruhigend beim Stricken, so unaufgeregt im Ergebnis, einfach toll. Ich kam wirklich richtig runter beim Stricken. Ringsherum Trubel, Pandemie und wat noch all. Aber abends habe ich immer diesen herrlichen Ruhepol gestrickt. Ich war zügig damit fertig, meine Lust nach “Ruhepol Stricken” aber noch nicht gestillt. Wie passend, dass Melanie Berg um diese Zeit mit ihrem “Wayworn” um die Ecke kam! Und wir relativ zeitgleich die grandiose Tynn Silk Mohair von Sandnes ins Programm genommen haben. Die Zeichen waren nicht zu übersehen.

Bild für Beitrag „Wayworn“ 1

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