Pssst, nicht so laut. Die Ärmelmaschen schlafen gerade so schön! Wenn sie aufwachen, schreien sie wieder so lange, bis ich die Ärmel gestrickt habe. Das muss jetzt gerade echt nicht sein 😉

Sprechen wir stattdessen lieber über das Stilllegen von Maschen. Wer gerne Raglan- oder Rundpassepullover in einem Stück von oben nach unten strickt, kann ein Lied davon singen. Aber auch bei anderen Schulterkonstruktionen, modular aufgebauten Strickstücken, Jackentaschen und ähnlichem ergibt es Sinn, Maschen bis zu einem späteren Zeitpunkt auf irgendeine Weise still zu legen, statt sie abzuketten und später wieder aufzunehmen.

So kann man den Ärmel, Kragen, etc. später einfach wieder auf die Nadeln nehmen und nahtlos weiterstricken. Tolle Sache! Aber wie stellt man das am besten an? Wir schauen uns heute vier Hilfsmittel mit ihren Vor- und Nachteilen an.

1. Hilfsfaden

Die Notlösung, wenn man nichts anderes zur Hand hat. Habe ich ehrlicherweise auch schon oft gemacht, wenn ich keine Lust hatte, vom Sofa aufzustehen und ein anderes Helferlein suchen zu gehen.

Einfach ein Stück Wolle (bestenfalls in einer Kontrastfarbe) auf eine Wollnadel ziehen und damit die Maschen von der Stricknadel abheben. Die beiden Enden locker verknoten und schon kann es weitergehen.

Bild „Faden1“ für Beitrag „Stille Maschen“
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Kennt ihr schon Roosimine?

am 26. Januar 2023

Kennt ihr das, wenn ihr ein neues Wort lernt und das dann plötzlich überall hört und lest? So ging es mir vor Kurzem. Ich habe irgendwo den Namen der Stricktechnik „Roosimine“ aufgeschnappt, aber ihn erstmal in der geistigen „Aha, egal“-Schublade abgespeichert. Dann ein paar Tage später ist er mir auf Ravelry wieder begegnet. Dann auf Instagram.

Und als ich dann schließlich in dem schönen Anleitungsbuch „52 Weeks of Shawls“, das ich für euch vorgestellt habe, plötzlich wieder „Roosimine“ las, war Schluss. Der Sache musste auf den Grund gegangen werden.

Was ist Roosimine?

Bei Roosimine handelt es sich um eine traditionelle Stricktechnik aus Estland, bei der Muster als Inlay mit Spannfäden in das Strickstück eingebracht werden. Die Muster werden also nicht in Form von Maschen eingestrickt, sondern während des Strickens in die Grundfarbe eingewebt. Das Ergebnis sieht ein bisschen aus, als hätte man das Muster aufgestickt.

In „52 Weeks of Shawls“ wird diese Technik in dem Tuch „Halliste“ von Aleks Byrd eingesetzt. Aleks Byrd ist eine Amerikanerin mit estnischen Wurzeln, die es versteht, die reiche Stricktradition Estlands in moderne Designs einzubringen.

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Es gibt ja so Dinge, die traut man sich heutzutage in der Strickwelt kaum zu sagen. So stehe ich manchmal etwas verlegen in der Ecke und flüstere leise: „Ich mag ja Bottom-Up“, also das Stricken eines Pullovers von unten nach oben.
Große runde Augen unter bis zum Haaransatz hochgezogenen Augenbrauen starren mich daraufhin komplett ungläubig an. Kopfschüttelndes Unverständnis und irgendwie ein bisschen Mitleid schwappt mir dann entgegen. Denn: Bottom-Up ist voll uncool. Wer was auf sich hält strickt Top-Down heutzutage.

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Warum zwanzig Minuten für eine Maschenprobe verschwenden, wenn man auch ein paar Tage lang einen halben Pullover stricken kann? Wie sonst sollte man schließlich merken, dass die eigene von der geforderten Maschenprobe um ganze drei Maschen abweicht!? Und der Pullover soll ja auch oversized sitzen. Man hätte ja zwischendurch auch … Und was hat es eigentlich mit diesen ominösen Farbpartien auf sich? Fragen, die sich eine Profistrickerin eigentlich nicht mehr stellen sollte. Aber nun ja … Kennt ihr eigentlich noch die Ribbelkrone?

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Habt ihr gesehen, dass unsere schöne BC Garn Alba vor kurzem neue Farben dazubekommen hat? Mich hat diese Tatsache wieder zu vielen Seufzern, langen Streifzügen durch Ravelry und einer Menge entworfener und wieder verworfener Ideen getrieben. Mit der BC Alba will ich schon seit Ewigkeiten was machen, weil die wunderbaren Farben, die Bio-Zertifizierung und die weiche Haptik mir so gut gefallen.

Auf der anderen Seite stricke ich eher ungern mit reiner Baumwolle, weil das für meine Hände anstrengender ist als elastischere Fasern aus Tierhaaren. Und außerdem gibt es ja jetzt noch mehr Farben, die mir die Entscheidung schwer machen …

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Wie ich habt ihr sicherlich auch schon unsere tollen Anleitungen von Erika Knight im Shop entdeckt, oder? Ich war sofort hin und weg vom „Tuesday“ Sweater! Aus dicker Maxi Wool mit fettem Kragen und asymmetrischer Form, … da setzt bei mir was aus und ich muss losstricken.

Das (böse) Erwachen kam, nachdem ich mir Anleitung und Wolle gekauft, die Wolle gewickelt und das Rückenteil angeschlagen habe. Noch mal einen zweiten Blick in die Anleitung geworfen, tandaradey, ist das Leben schön … Wie bitte? Rückenteil?? Soll ich am Ende etwa … zusammennähen? Mir wird gar blümerant, Tatsache, so ist es geplant. Ein Rückenteil, ein Vorderteil, zwei Ärmel und dann: nähen! Wie im Mittelalter!

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Irgendwie hab ich das Gefühl, dass meine Edelstahlnadel Flugrost ansetzt – kann es sein, dass wir dieses Jahr noch gar nicht über Stricktechnik gesprochen haben? Vielleicht können wir ja schon alles … oder nicht? Machen wir mal die Probe aufs Exempel. Kennt ihr schon:

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Ich weiß, ich renne hier nur offene Türen ein, aber ich muss es trotzdem mal loswerden: Stricken ist toll! Mich begeistert immer wieder, dass man sowohl friedlich-stupide vor sich hinmaschen kann, wenn einem danach ist, sich aber auch jederzeit in richtig knifflige Knobeleien und höhere mathematische Berechnungen stürzen kann. Und am Ende kommt auch noch ein neues Kleidungsstück dabei raus, was will man mehr?

Was das friedliche Rummaschen angeht, bin ich wunschlos glücklich. Aber in Sachen Knobeleien bin ich immer wieder auf der Suche nach technischen Tricks, um mir das Stricken zu erleichtern oder schönere Ergebnisse zu erhalten. Und in diesem Zuge bin ich neulich auf eine spannende Sache gestoßen: Ladderback Jacquard!

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Donner-wittchen! Ich fürchte, diesen Blogbeitrag muss ich jetzt wirklich mit „Es war einmal …“ beginnen. Denn einst, in märchenhafter Vorvergangenheit, saßen wir hinter den efeuberankten Mauern des Lanad’schen Stricklustgartens und sprachen gerade über verkürzte Reihen – da hatte ich euch angeboten noch eine weitere Wendetechnik zu beschreiben. Wisst ihr’s noch? Heute ist es dann mal soweit 🙂

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Whenever in doubt, knit a hat! Frei übersetzt: „Wenn du mal keine Ahnung hast, was du machen sollst, strick ’ne Mütze!“ Könnte ich glatt zu meinem Strickmotto machen, denn ich liebe Mützen stricken! Mützen gehen einfach immer. Immer, immer, immer, immer.

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Schönen guten Tag, liebe Mitglieder der Anonymen Strickoholiker. Mein Name ist Nina und ich muss heute mal wieder was loswerden: Ich hasse linke Maschen!

Eigentlich hätte ich ja sooo gern mehr glatt rechts gestrickte Cardigans. Aber diese langen Rückreihen aus endlos vielen linken Maschen schrecken mich jedes Mal ab. Habe ich dann doch mal ein solches Projekt auf den Nadeln, verwandle ich mich in Gollum aus dem Herrn der Ringe. Hinreihe mit rechten Maschen: Schööön, mein Schatzzzz … Rückreihe mit linken Maschen: Wäh! Garstig! Garstig!

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Colourwork und Fadenhaltung

am 28. Dezember 2018

Christmas Eve CastOn – pflegt ihr die Tradition unter StrickerInnen, an Heiligabend ein schönes Projekt anzuschlagen? Wenn ja, was habt ihr gestrickt? Ich bin neugierig 🙂 Ach, und da wir gerade dabei sind: Ich hoffe, ihr hattet schöne, stressfreie und friedliche Festtage! Da ich etwas Unterhaltungs- und Weinverträgliches am Weihnachtsabend stricken wollte, habe ich das Anschlagen meines Sipilas von Caitlin Hunter vorverlegt.

Der Sipila ist ein Rundpassenpullover (neudeutsch: Yoke) mit einem hübschen, zweifarbigen Muster an Rundpasse und Ärmeln. Mein Plan war also nun, den Colourwork-Teil mit uneingeschränkter Aufmerksamkeit in Ruhe vor Weihnachten zu genießen, sodass ich den Glatt-Rechts-Teil in Gesellschaft von Familie, zu viel Essen und Wein stricken kann.

Nun ja, der Plan ging nicht ganz auf, ich konnte nicht aufhören zu stricken, weil das Garn so weich und die Farbe so toll war – es handelt sich übrigens um die Madelinetosh TML in den Farben Lost In The Trees und Horn. Ich habe zum ersten Mal mit einem Superwash-Garn zweifarbig gestrickt und hatte dabei anfangs einige Schwierigkeiten mit meiner üblichen Fadenhaltung. Mit zehn Fingern ergeben sich aber zum Glück genug Möglichkeiten die Fäden zu halten, und einige davon möchte ich euch heute gerne vorstellen.

Bild für Beitrag „Colourwork&Fadenhaltung“ 1

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