Wheeeheeeheeeheeeheee!!! Da war ja was los in unserer Ravelrygruppe in den letzten Monaten! Selten hat mir ein KnitALong (KAL) so viel Freude bereitet wie der kürzlich zu Ende gegangene „Inner Unicorn KAL“! Für die, die noch nie davon gehört haben: Als „das innere Einhorn“ hat sich bei uns (wie kam das eigentlich?) ein Strickprojekt oder eine Stricktechnik durchgesetzt, an die man sich nicht heran traut. Das arme innere Einhorn ist gefangen in einem Zaun von Gedanken und Ängsten und kann nur immer wieder mal seufzen: Ach, könnte ich doch nur Brioche stricken … Und da sich auf englisch eh alles besser anhört, wurde daraus das „Inner Unicorn“.
Habt ihr letztes Jahr unseren MKAL auch so genossen wie ich? Der NoMochromo war so beruhigend beim Stricken, so unaufgeregt im Ergebnis, einfach toll. Ich kam wirklich richtig runter beim Stricken. Ringsherum Trubel, Pandemie und wat noch all. Aber abends habe ich immer diesen herrlichen Ruhepol gestrickt. Ich war zügig damit fertig, meine Lust nach “Ruhepol Stricken” aber noch nicht gestillt. Wie passend, dass Melanie Berg um diese Zeit mit ihrem “Wayworn” um die Ecke kam! Und wir relativ zeitgleich die grandiose Tynn Silk Mohair von Sandnes ins Programm genommen haben. Die Zeichen waren nicht zu übersehen.
Liebes Tagebuch,
ich habe da so eine ganz liebe Strickfreundin, die mag ich eigentlich auch sehr gern. Aber ich fürchte, sie übt einen schlechten Einfluss auf mich aus! Angefangen hat es damit, dass sie den Slogan „Keine Reste in den Stash“ etabliert hat. Und dann hat sie, immer wenn sie ein Projekt fertig hatte, aus dem Rest noch was Kleines gestrickt. Einen süßen Kinderpulli oder eine Mütze oder einen süßen Strampler oder was ihr so einfiel. Anstatt wie ein normaler Mensch drei neue Projekte anzufangen.
Warum zwanzig Minuten für eine Maschenprobe verschwenden, wenn man auch ein paar Tage lang einen halben Pullover stricken kann? Wie sonst sollte man schließlich merken, dass die eigene von der geforderten Maschenprobe um ganze drei Maschen abweicht!? Und der Pullover soll ja auch oversized sitzen. Man hätte ja zwischendurch auch … Und was hat es eigentlich mit diesen ominösen Farbpartien auf sich? Fragen, die sich eine Profistrickerin eigentlich nicht mehr stellen sollte. Aber nun ja … Kennt ihr eigentlich noch die Ribbelkrone?
Manchmal, wenn die Sternenkonstellation zur Frisur, Laune des Katers, Windrichtung und Astralenergie passt, passiert es mir, dass ich ein Strickstück anfange und dann aus Versehen ohne jede Ablenkung bis zu Ende durch stricke. Total monogam. Ich bin dann immer ganz begeistert, wie schnell das geht, und nehme mir jedes Mal vor: „Ha! Das mache ich jetzt nur noch so!“ 1
1vgl. „Ich kaufe dieses Jahr keine Wolle mehr“ und „Ich stricke alle UFOs fertig“;
W. Oll, K. Näuel, et al.; „Fantastische Stricklügen und wo sie zu finden sind“
Aber dann ist es doch schöner, für jede Stimmung und Situation das passende Strickstück zur Hand zu haben, oder? Finde ich jedenfalls.
Ich zeig euch die mal eben. Sie machen mir alle so großen Spaß und ich konnte mich nicht für ein WiP der Woche entscheiden. Und außerdem more reality on social media und so, ne?
Frühling, Sommer, MKAL season und Winter. So geht mein Kalender. Ich liebe ja MKALs und würde am liebsten alle mitstricken. Naja, manchmal soll man ja vernünftig sein (hab ich gehört) und so beschränke ich mich (erstmal) auf die zwei wichtigsten. Unseren eigenen „NoMochromo“ und natürlich den diesjährigen Stephen-MKAL „Shawlography“.
Letztes Jahr hatte ich irre viel Spaß mit Stephen, das war mal wieder richtig schön. Ich liebte meinen Slipstravaganza aus Sandnes Sisu seit den ersten Maschen heiß und innig! Dieses Jahr … war es etwas durchwachsener. Cliffhanger! Dramatische Lindenstraßen-Musik! Wird es ein Happy End geben?
Mohair in Hülle und Fülle! So viel Mohair im Shop, man weiß gar nicht, wo man zuerst hingrabbeln möchte, oder? Habt ihr vielleicht gar den Überblick verloren und braucht einen Leitfaden (höhö) bei der Entscheidungsfindung? Kein Problem, Super-Sarah kommt herbeigeflogen, wickelt sich in einen weichen Mohair-Kokon, schließt wohlig seufzend die Aug…
Äh, Sarah? Wolltest du nicht was erklären? Ach so, ja! Sorry, konnte nicht widerstehen. Aber gut, als die Mohair-Expertin im Team – solche Titel immer einfach selbst verleihen, das ist am effektivsten – mache ich das natürlich gern!
Vor ein paar Jahren bekam ich von meiner Lieblingskollegin zu Weihnachten eine große „royale“ Tonne geschenkt, um meine WiPs komfortabel und gesammelt neben dem Sofa unterbringen zu können. Total süß, aber mehr als sechs bis allerhöchstens acht angefangene Pullover gehen da echt nicht rein!
Die versierte Strickerin stopft den Rest einfach mit begonnenen Socken, Schals und Tüchern aus, kein Problem. Was dort drin alles genau herum liegt, will ich gar nicht so genau wissen muss ich euch im Einzelnen ja nicht erläutern, aber als neulich mal wieder dieser Song im Radio lief, begann irgendwo in meinem Kopf eine kleine Stimme zu jaulen ein Rädchen zu rattern …
Der Sommer war da dieses Jahr nicht so prickelnd, was? Also hier oben an der Küste war es eigentlich die meiste Zeit echt schön – ich gewöhne mich langsam ans Klima – und ich habe auch kaum Socken getragen. Für mich immer das Indiz, dass der Herbst losgeht: Socken anziehen.
Aber ein großer Lichtblick für die, die öfter Socken trugen oder von Kaminfeuer träumten, war diesen Sommer unser dazugehöriger, großer Lanade-Sommer-KAL! Ein großer und fröhlicher Knit-Along für Sonnenschein und Sommersachen, der rege besucht war und sich großer Beliebtheit erfreute.
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Dieser schöne Merksatz bestätigt sich bei meinem aktuellen Projekt gleich mehrfach. Eigentlich wollte ich mit den beiden Farben der ultraweichen Malabrigo Verano zwei ganz unterschiedliche Projekte anfangen beziehungsweise fertigstellen. Und eigentlich wollte ich auch schon lange fertig sein. Und eigentlich wollte ich den Pulli bei herrlichstem Sommerwetter mit kurzer Hose am Strand tragen. Aber naja … So habe ich heute die Gelegenheit, euch eines meiner Lieblingsprojekte des Jahres vorzustellen, ist doch auch super! Bei mir im Garten, stilgerecht in Lockdown-Look und bei kuscheligen 12 Grad Celsius Außentemperatur.
Palümm-palümm! „Guten Tag, ich hätte gerne eine Flasche Pomm-Fritt!“ – Lust auf ein paar Anektdötchen aus dem Laden? So skurril wie bei Dieter Hallervorden wird’s nicht, keine Sorge. Für alle, die noch nie den Weg ins schöne Prerow und die noch schönere Lütt Wullstuw gefunden haben: früher war das eine Gärtnerei mit angeschlossenem Blumenladen. Steht auch noch an der Fassade – „Gärtnerei Nienkirchen“.
In den ersten Monaten nach Eröffnung standen öfters sich verwundert die Augen reibende Menschen im Laden und waren to-tal-per-plex, dass wir keine Blumen (mehr) verkaufen. Einigen musste man das auch öfter erklären: „Nein, nur noch Wolle. Ja, genau, keine Blumen. Auch keine Blumensamen. Nein, wir haben die Fassade nicht neu streichen lassen. Schuhcreme? Nein, auch nicht.“
Habt ihr mal als Kinder euer Leibgericht so oft gegessen, dass es euch irgendwann zum Hals raus hing? Oder als junge Erwachsene den Trick gelernt, sich Sambucca im Mund anzuzünden und dann so oft Sambucca getrunken, bis ihr den nicht mehr sehen konntet? Nein? Ich auch nicht, alles hypothetisch hier, klar!
Was ich eigentlich sagen will: Ich habe mich in den letzten Jahren irgendwie an Merino mit Superwash-Behandlung satt gestrickt. Hätte mir früher nie träumen lassen, dass das jemals passiert, aber es ist so. Ich mag es im Moment einfach nicht. Letztes Jahr, als die Sandnes Sunday raus kam, hatte ich mich ja in das Thema eingearbeitet und euch die Unterschiede erklärt.
Der Pullover
Als Carolin dann sagte, dass wir jetzt die große Schwester Double Sunday ins Programm nehmen, war ich natürlich sofort begeistert! Eine dicke und griffige Merinowolle ohne Superwash? Geil. Ein Pullovermodell von PetiteKnit wollte ich auch schon immer mal stricken und der Marseille Sweater sieht wirklich sehr gemütlich aus.