Düne (Klammer auf, Komma, Habibi)

„Eyy, Habibis!“

… ruft es etwa doppelt so laut wie angenehm in mein linkes Ohr. Ich stehe am winzigen Regionalbahnhof von Graal Müritz, etwas abgekämpft von 30 Kilometern Radfahren und auf dem Heimweg, und bin nicht mitgemeint. Die Habibis (ey) sind eine Bande noch recht knuffig aussehender, neuerdings aber sehr abgeklärter 12-Jähriger, deren Erziehungsberechtigte sich irgendwo am anderen Ende des Bahnsteigs distanzieren und wahrscheinlich gerade dasselbe denken wie ich: „Wann zur Hölle sind die denn so krass extrem cool geworden? Vorgestern sahen sie, eingekuschelt in ihre Babydecke doch noch so süß aus?“
Was mich zu meinem eigentlichen Thema bringt:

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Kreuzanschlag für Schlaufüchse

Maschen anschlagen – generell ein guter Start, wenn man was stricken will. Ich habe im Laufe der Jahre etliche Techniken dafür gelernt … und nutze dann doch bei 90 % aller neuen Projekte doch wieder den gleichen Maschenanschlag. Und zwar den allerersten, den ich als Kind von meiner Oma gelernt habe und den ihr höchstwahrscheinlich auch alle kennt: den Kreuzanschlag. Omi wusste eben schon immer, was gut ist!

Gegen den Kreuzanschlag gibt es auch wenig einzuwenden. Sicher, bei bestimmten Projekten sind andere Maschenanschläge vielleicht effektiver oder hübscher. Aber wenn man nur einen einzigen Maschenanschlag lernen und dann seine Ruhe haben will, ist der Kreuzanschlag astrein. Sieht gut aus, ist recht elastisch, leiert nicht aus. 

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Mal was Neues: Die Florence Bag von PetiteKnit

Hey, ihr Wollmäuse! Was strickt ihr im Moment? Ich muss zugeben, ich war jetzt eine ganze Weile etwas unmotiviert, was Wolle und Nadeln angeht. Einen neuen Pullover wollte ich so kurz vor dem Sommer nicht anfangen, Tücher, Schals und Mützen quellen hier schon aus sämtlichen Schubladen und Socken habe ich eigentlich auch gerade genug. Ich habe also lange vor mich hingebrütet und dann beschlossen, mal wieder etwas Neues zu versuchen. Oder wenigstens etwas, was ich noch nicht tausend Mal gestrickt habe.

Ausschlaggebend war ein Set im Lanade-Shop, um das ich schon seit einer ganzen Weile herumgeschlichen bin: die Florence Bag von PetiteKnit. Taschen habe ich tatsächlich bisher sehr selten gestrickt (oder gehäkelt) und noch nie welche mit Reißverschluss, Innenfutter und separaten Trageriemen. Es war mir immer zu viel Aufwand, extra die ganzen Einzelteile zusammenzutragen. Als ich gesehen habe, dass hier wirklich schon alles bei ist, habe ich deshalb direkt aufgemerkt. Die andere Sache, die mich interessiert hat, war das Garn: Lang Yarns Crealino. Ein reines Leinengarn! Gemischt mit Baumwolle oder Viskose hatte ich schon das eine oder andere Mal Leinen in den Händen. Aber in pur noch nie. Drittens brauchte ich sowieso eine neue Handtasche und fand nirgendwo eine, die mir gefiel. Die Sache war also beschlossen, ich wollte die Florence Bag stricken!

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Sophie goes Tweedy

Im Moment lebe ich in zwei Gefühlswelten zugleich. Einerseits: Juhu, Sommer! Andererseits: Argh, Sommer! Denn so schön Sonnenschein und so weiter auch ist, stört diese ganze Hitze und Schwitzerei doch sehr beim Stricken. Angefangene Pullover wachsen deshalb auch gerade maximal drei Maschen pro Woche. Ich kann mir einfach nicht mehr vorstellen, etwas Langärmeliges zu tragen. Jemals.

Ich habe aber natürlich trotzdem Lust zu stricken, also was tun? Eine gute Gelegenheit, um neue Garne mit kleinen Projekten kennen zu lernen! Zum Beispiel liegt da schon seit, ungelogen, Monaten ein wunderschönes Knäul Sandnes Tweed Recycled bei mir herum. Weil es eben nur eins ist, ist es bisher nicht viel von mir für Pullover & Co. beachtet worden, also kommt es jetzt dran.

Bild „Garn Detail“ für Beitrag „Sophie goes Tweedy“
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Verliebt in Peer Gynt

Hört ihr auch ständig dieses aufdringliche Vogelzwitschern? Und dann ständig dieser grelle Sonnenschein, schrecklich! Ich glaube, ich ziehe gleich die Vorhänge zu. Und dann bleiben die geschlossen, bis es endlich Herbst ist. Denn im Herbst, ja im süßen Herbst, kann ich endlich meine neuen Sachen aus der Peer Gynt tragen. Schmacht!

Titelbild für Beitrag „Peer Portage“
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Vier Methoden zum Stilllegen von Maschen

Pssst, nicht so laut. Die Ärmelmaschen schlafen gerade so schön! Wenn sie aufwachen, schreien sie wieder so lange, bis ich die Ärmel gestrickt habe. Das muss jetzt gerade echt nicht sein 😉

Sprechen wir stattdessen lieber über das Stilllegen von Maschen. Wer gerne Raglan- oder Rundpassepullover in einem Stück von oben nach unten strickt, kann ein Lied davon singen. Aber auch bei anderen Schulterkonstruktionen, modular aufgebauten Strickstücken, Jackentaschen und ähnlichem ergibt es Sinn, Maschen bis zu einem späteren Zeitpunkt auf irgendeine Weise still zu legen, statt sie abzuketten und später wieder aufzunehmen.

So kann man den Ärmel, Kragen, etc. später einfach wieder auf die Nadeln nehmen und nahtlos weiterstricken. Tolle Sache! Aber wie stellt man das am besten an? Wir schauen uns heute vier Hilfsmittel mit ihren Vor- und Nachteilen an.

1. Hilfsfaden

Die Notlösung, wenn man nichts anderes zur Hand hat. Habe ich ehrlicherweise auch schon oft gemacht, wenn ich keine Lust hatte, vom Sofa aufzustehen und ein anderes Helferlein suchen zu gehen.

Einfach ein Stück Wolle (bestenfalls in einer Kontrastfarbe) auf eine Wollnadel ziehen und damit die Maschen von der Stricknadel abheben. Die beiden Enden locker verknoten und schon kann es weitergehen.

Bild „Faden1“ für Beitrag „Stille Maschen“
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