Hach, ich freu mich. Heute darf ich euch nämlich etwas über die Semilla Cablé erzählen. Die ist genau wie Semilla, Semilla Pura und Semilla Melange von BC Garn und neu bei uns im Shop – geht sie euch mal angucken, wenn ihr sie noch nicht gesehen habt! Oder wir schauen uns zusammen das Garn gleich hier aus der Nähe an:
Es mag eine späte Erkenntnis sein, aber ich muss es trotzdem mal aussprechen: Als ich ein Kind war, war die Welt einfacher. Für mich als Kind zumindest. Damals war der Maßstab des Glücks nämlich ganz einfach an der Skala von „Mein kleines Pony“ ablesbar. Alle kleinen Mädchen hatten diese bunten Plastikpferdchen, die zwar vor dreißig Jahren noch nicht ganz so arg zuckersüß, aber doch schon sehr schön kitschig waren.
Und die Faustregel war: Pferdchen gut, Pferdchen mit Flügelchen besser. Aber Pferdchen mit Flügelchen und Einhorn-Horn war der absolute Gipfel der Glückseligkeit, da ging nichts drüber. Ich habe es leider nur bis zur Pferdchen-mit-Flügelchen-Stufe gebracht und sehnsüchtig die Einhorn-Flügelchen-Pferdchen der anderen Mädchen angeschmachtet. Eine tragische Geschichte.
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber die Miniversion einer Sache scheint immer gleich doppelt so süß wie die Sache selbst zu sein. Beispiele? Hühner: naja, okay. Küken: unfassbar niedlich! Schuhe Größe 47: stinkige Stolperfallen. Babyschuhe Größe 17: zum Fressen! Fettes Wollknäul: top. Minimini-Knäuli: ich dreh durch! Schaut selbst, aber auf eigene Gefahr:
Ah, endlich Weihnachten! Endlich sind alle Weihnachtsgeschenke fertiggestrickt und verschenkt, die Familie döst im Fresskoma vor sich hin und wir haben Zeit, wieder eigene Projekte zu stricken. Ein paar Socken zum Beispiel! Glatt rechts gestrickt aus selbstmusternder oder auch einfarbiger Sockenwolle sind sie perfekt für lange Abende mit sentimentalen Weihnachtsfilmen. Das einzige Problem bei Socken: In dem Moment, in dem man voller Stolz das Wollknäuel von der fertigen Socke trennt, fällt es einem wieder ein – jetzt muss noch die zweite Socke gestrickt werden. Menno.
Ich bin sehr begeistert, dass unser kleines Sortiment an BC Garn immer mehr Zuwachs bekommt. Nachdem mich schon die BC Bio Balance restlos begeistert hat, durfte ich schon Anfang des Jahres die Semilla Pura im kleinen Wollstübchen in Prerow bewundern. Vielleicht hätte ich direkt schon etwas davon zum Verstricken mitgenommen, aber die ungefärbten Puras konnten mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so ganz inspirieren. Ein biiisschen Farbe wollte ich dann doch schon haben. Die kam dann aber zum Glück auch – in Gestalt der Semilla Melange!
Die Wollliebhaber an und für sich sind ja eine ganz besondere Spezies. Wenn wir uns immer unter unseresgleichen tummeln, fällt es uns schon gar nicht mehr auf. Aber kühne Feldforscher könnten vermutlich ein ganzes Lexikon mit den Eigenarten und einzigartigen Fähigkeiten von Strick- und Häkelwesen schreiben. Ich habe mal versucht, unsere zehn größten und schönsten Besonderheiten zu ermitteln.
Willkommen zurück im Mohair-Club! Sarah hat euch ja letzte Woche schon gewarnt: Wir sind hier schwer im Mohair-Fieber. Nach Feierabend laufen wir schon immer von Haustür zu Haustür, um die Leute zu fragen, ob sie schon Mohair in ihre Herzen eingeladen haben. Und für die Wullstuw hätten wir gern ein Bällebad wie bei Ikea, nur mit Mohair-Knäulen statt Bällen. Eines Tages …
Ach ja, der Hochsommer. Die Sonne lacht, das Wasser verdampft aus dem Pool, vor dem Haus wird der Asphalt flüssig und die Tiefkühlpizza backt sich auf der Heimfahrt vom Supermarkt von selbst im Auto fertig – was gäbe es für eine bessere Zeit, um zu stricken?
Ich gebe zu, als die größte Hitze herrschte, habe ich ein paar Tage Pause beim Stricken gemacht. Aber den Rest der Zeit habe ich mich mit einem für mich neuen Garn beschäftigt: Der Sandnes Duo!
Es gibt so vieles, was man das ganze Leben lang gleich macht. Beim Frühstück erst das Käsebrot, dann das Marmeladenbrot zu essen ist so ein Beispiel bei mir. Habe ich immer so gemacht, nie drüber nachgedacht, und als ich zum ersten Mal darauf angesprochen wurde, war meine erste Reaktion: Das macht man halt so! Bis mir dann doch klar geworden ist, dass weder im Grundgesetz noch auf Moses’ Steintafeln etwas über Frühstücksbrote steht, und es allein meine Gewohnheit war, die mich hier geleitet hat.
Beim Stricken habe ich ähnlich auffällige Gewohnheiten. Da kann ich hinsichtlich neuer Techniken, Materialien und Farbkombinationen noch so experimentierfreudig sein, eine Sache mache ich doch immer gleich: Randmaschen. Klar, soll an diesem Rand später noch ein Bündchen angestrickt oder ein anderes Strickstück angenäht werden, muss man nicht groß kreativ werden, da ist es das Beste, die Randmaschen ganz bräsig glatt oder kraus rechts zu stricken. Was ist aber mit Randmaschen, die beim fertigen Strickstück zu sehen bleiben, etwa bei einem offenen Cardigan ohne Knopfleiste oder bei einem Schal?
Wann immer eine Anleitung mir nichts Besonderes vorschreibt oder ich ohne Anleitung arbeite, stricke ich die Maschen am Anfang und Ende der Reihe immer nach gelerntem Schema. Erste Masche abheben, letzte Masche rechts stricken – fertig ist der klassische Kettrand. Macht man halt so! Aber warum? Und geht es auch anders? Ich habe mich mal durch ein paar Alternativen durchprobiert.
Mohair und ich haben eine lange, bewegte Geschichte hinter uns. Als frisch gebackene Strickerin habe ich mich auf das erste Mohairgarn gestürzt, das mir in die Finger geraten ist – die Marke weiß ich schon gar nicht mehr. So was Flauschiges! So eine hohe Lauflänge!
Das erste federleichte Tuch war schnell gestrickt und noch schneller in den Schrank verbannt. Denn die langen Fasern, die sich für meine Hände so weich anfühlten, haben mich unerbittlich in den Hals gepiekst und mich mit Juckreiz schier in den Wahnsinn getrieben. Es folgten bittere Tränen und eine lange Funkstille zwischen mir und allem, was mit Mohair zu tun hat.
Kennt ihr diese Situation? Kaum hat man mal die private Nadelkollektion herausgeholt, steht da plötzlich ein Ehepartner, Kind oder das eigene Gewissen auf der Matte und stellt unangenehme Fragen: „Warum um alles in der Welt hast du so viele Stricknadeln?!“ – „Um Leute zu stechen, die zu viele Fragen stellen!“, ist erfahrungsgemäß keine Frieden stiftende Antwort. Also habe ich mich selbst gefragt: Habe ich wirklich so viele Stricknadeln?
Ja, doch. Ein paar Nadeln sind bei mir wohl zusammen gekommen im Laufe der Jahre.
Habt ihr das eigentlich auch, dass euch im Sommer die besten Ideen für Winterpullover kommen und ihr im Winter immer nur dünne Garne auf den Nadeln habt? Manchmal denke ich, mein Strickverstand lebt auf der Südhalbkugel der Erde, wo die Jahreszeiten umgedreht sind. Das würde auch erklären, warum ich Anfang des Jahres, also im europäischen Winter, die dünne Sandnes Babyull Lanett verstrickt habe, um mich erst jetzt zu Frühlingsbeginn der dickeren Merinoull zuzuwenden…
Aber ich habe nichts zu bereuen, denn die Sandnes Merinoull macht so viel Freude, dass ich sie vermutlich sogar verstricken wollen würde, wenn ich in der Wüste lebte. Tragen nicht, dafür ist sie dann doch zu kuschelig warm. Aber verstricken schon.