Knit-was? Bucket List? Doch, kennt ihr, oder? Falls nicht: Eine Bucket List (von: „to kick the bucket“, zu deutsch etwa: den Löffel abgeben) ist die zutiefst amerikanische Idee, eine Liste mit Dingen zu verfassen, die man zu Lebzeiten unbedingt noch ausprobieren, mitmachen oder erleben möchte.
Man schreibt sie enthusiastisch in jungen Jahren, möglicherweise leicht angetütert, mit Freunden in einer Bar oder auch ein wenig gelangweilt und Sinn suchend am Esstisch, nachdem die Kinder endlich schlafen. Je nach Charakter, Vorlieben und Risikobereitschaft stehen da so Sachen drauf wie: Haus bauen, Baum pflanzen, Fallschirm springen, mit einem Hai kämpfen oder die Weltherrschaft erlangen 😀
Wer eine Bucket List hat, weiß exakt, was er bisher verpasst hat. Aber auch (nachdem die ersten Punkte abgehakt sind), wie groß die Summe auf der Habenseite des Lebens schon ist. Und sollte irgendwann im hohen Alter noch die Demenz zuschlagen, können immerhin die frisch schulpflichtigen, leiblichen Enkel noch vortragen, was Omma für ’ne coole Socke ist. Allerdings nur, wenn der Punkt „ein Kind in die Welt setzen“ gewissenhaft erledigt wurde.
Also los, wollen wir eine Bucket List schreiben? Wie sich das bei euch mit den grünen Daumen und den Allmachtsphantasien verhält, weiß ich ja nicht. Aber da ich zufällig weiß, dass ihr alle gern strickt, hätte ich hier ein paar Punkte für eure Listen als Inspiration, zum Abhaken, Einplanen oder Weglachen. Und auf jeden Fall: zum Ergänzen! Was habt ihr denn noch so alles vor oder schon abgehakt?
Knit Bucket List
Orte, an denen man gestrickt haben wollen könnte:
- auf dem Flugzeugklo (Plus Nervenkitzel beim Check-In!)
- auf einem Friedhof (Um Mitternacht! Uuuh!)
- im Meer
- an einem Lagerfeuer (Schlechtes Licht, aber romantisch!)
- heimlich auf dem Tandem
- auf einem Pferd
- bei der Arbeit
- im Bundestag
- im Bett (die „Reihe danach“)
- in einer Kirche
- in einer Wüste (bei 45 Grad Celsius, und zwar DROPS Andes, jahaa!)
- im Kino (in Wien soll es extra Strickvorführungen geben)
Techniken, die man gemeistert haben wollen könnte:
- eine nicht-lügende Maschenprobe stricken
- Zweifarbiges Patent (mindestens!)
- Maschenstich statt Zusammennähen
- Doubleface-Stricken
- Tunesisch Häkeln (Tellerrand und so)
- Verkürzte Reihen
- einen anderen als den Standard-Maschenanschlag
- I-Cord
- Steek
Projekte, die man gestrickt haben wollen könnte:
- Babydecke
- Socken (und zwar ein Paar, einzelne gelten nicht)
- einen richtig großen Pullover
- eine lustige Mütze
- ein Höschen
- etwas mit Knöpfen
- etwas mit ganz vielen Zöpfen
- etwas in mehr als fünf verschiedenen Garnen/Farben
- etwas aus mehr als drei Einzelteilen
- etwas komplett Schwarzes oder Weißes
Gesellschaft, in der man gestrickt haben wollen könnte:
- mit der Lieblingsdesignerin/dem Lieblingsdesigner
- mit jemandem, der mindestens zwanzig Jahre älter ist
- mit jemandem, der mindestens zwanzig Jahre jünger ist
- mit jemandem, dessen Sprache man nicht spricht/versteht
- mit einer Katze/Hund/Eichhörnchen/Ente/Delfin (therapeutisches Stricken, haha)
- mit mehr als zwanzig anderen Strickerinnen zugleich
Und außerdem:
- singend
- nackt
- betrunken
- um 3 Uhr morgens
- die vier letzten in Kombination 😀
Ach Antje, nackt singend und betrunken mit Dir und Caro am Ostseestrand im Herbst (sind nicht soviele Leute da) kann ich mir gut vorstellen und lade Euch herzlich dazu sein
Was bei mir auf Liste noch stehen würde:
1. keine UFOs
2. nur ein Projekt auf der Nadel
3. mich mal komplett und zu 100% an ne Anleitung halten
4. verrate ich nicht
5. mal sehen was das Strickleben noch so bereit hält für mich
Liebe Grüße Annett
Liebe Antje,
auf der Liste der Techniken, die man gemeistert haben wollen könnte, gibt es wirklich ein Paar Sachen, die auch ich noch unbedingt lernen will, weshalb ich auch hoffe, ich habe noch ein relativ langes Leben vor mir. In aller Ernst!!!!!!!!!!!
Ein toller Beitrag ist das heute wieder von Dir, liebe Antje.
bei mir gab es schon eine lange Liste, vor 50 Jahren stricken gelernt, etliche Jahre gestrickt und dann es wieder 40 Jahre ruhen lassen. Vor 5 Jahren wieder angefangen und dann endlich mit 60 Jahren Socken stricken gelernt.
Voriges Jahr das Doubleface stricken
und auf meiner jetzigen Liste steht:
1. nur ein Projekt auf der Nadel und nicht zwischendurch was anderes sticken( ob ich mich daran halte)
2.endlich eine tunesische Decke häkeln
3.Gabelhäkeln- die Gabeln liegen schon lange da
4.Ich werde sehen was das Leben noch so bringt und lass mich einfach überraschen
5.und von vielen noch inspirieren
Oh Antje, von den Techniken habe ich noch keine ausprobiert, von den Projekten einige realisiert. Früher gab es bei mir immer nur ein Teil, das ich gestrickt habe, aber seit ich Lanade kenne, stapeln sich bei mir die Anleitungen mitsamt der passenden Wolle!! Aber ich finde das einfach toll und Dein Artikel hat mir Spaß gemacht!
Danke für die nette Anregung! Da wäre noch das Stricken beim Fallschirmspringen, macht bestimmt Spaß, wenn das Wollknäul wegflutscht. Heißt “Im” Meer Kopf über Wasser oder beim Tauchen? 😉
Was die Projekte angeht, wäre ich froh, in einem Leben meine Favoritenliste bei Ravelry abzuarbeiten, zuzüglich zu allem, was ich in Magazinen gefunden habe.
Nur ein Projekt auf den Nadeln wäre sicher schnell langweilig. Wo sollten all die UFOs sonst herkommen??