Ich weiß nicht warum, aber sanfte Farbverläufe begeistern mich ohne Ende. Ob es ein Notizbuch ist, Turnschuhe, eine Handyhülle oder ein Kleidungsstück – hat es einen Fade- oder Ombré-Effekt, bin ich hin und weg. Ich bin auch schon mehrfach in öffentlichen Verkehrsmitteln und Cafés ermahnt worden, weil ich Damen mit kunstvoll gefärbtem Haar angestiert habe.

In der Strickwelt hat man zum Glück Verständnis für mich. Findige Designerinnen haben Wege gefunden, mit einfarbigen Garnen beliebig lange Verläufe von einer Farbe zur anderen zu zaubern. Meinen heiß geliebten Dip Dye Sweater habe ich euch ja schon mal gezeigt, die Fair-Isle-Variante (zum Beispiel hier und hier) sieht auch sehr spannend aus. Ganz besonders großartig finde ich es aber, wenn Garne schon direkt in farblichen Abstufungen als Fade-Set gefärbt werden. Die Sweater-Sets von Madelinetosh zum Beispiel finde ich wunderbar.

Gäbe es doch sowas auch von Malabrigo … dachte ich letztens bei mir und stöberte etwas schwermütig durch den Lanade-Bestand. Und plötzlich teilte sich das Woll-Dickicht vor mir und wie ein Einhorn auf einer Waldlichtung erschien es vor mir: Das Malabrigo Merino Worsted Fade-Set! Träumte ich? War das die Wirklichkeit? Egal, her damit!

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Rios – ein Kinderfreund

am 19. Oktober 2018

Kennt ihr solche Momente? Diese, in denen man sich selbst auf die Schultern klopfen möchte, ob des eigenen Gewieftseins? Als notorische Projektbeginnerin kam es in den vergangenen Jahren nicht nur viermal vor, dass ein gewissenhaft geplanter und mit Freude begonnener Kinderpullover vor dem ersten Tragen bereits verlängert werden musste oder das Kind dem Strickstück vor Vollendung gar gänzlich entwachsen war.

Wie sich zeigte – und das wird nur wenige von euch überraschen, da bin ich mir sicher – ist die Schuld hierfür eindeutig in der menschlichen Anatomie zu suchen, die standardgemäß zwei, anstatt nur eines Armes vorsieht. Ihr wisst was ich meine, nicht wahr?

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Auch in diesem Jahr verfolgen wir freudig gespannt, wie ihr die Ankündigung unseres zweiten MKALs mit Corinna Tengler so aufnehmt und natürlich auch, ob euch unsere vorgefertigten Sets gefallen. Da die ersten Gartenblick-Sets bereits nach wenigen Minuten ausverkauft waren, gehe ich davon aus, dass wir euren Geschmack getroffen haben, hm?

Mich hat dies direkt angespornt, nochmals durch die Gänge im Lager zu streifen, einen Blick auf die unzähligen Färbungen zu werfen und ein paar neuerliche Zusammenstellungen für euch zu knipsen.

Teaser 2 Gartenblick-Sets Farbideen

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Tour de Fleece

am 05. Juli 2018

Bald starten sie wieder! Jedes Jahr im Sommer, wenn die Sportwelt gespannt gen Frankreich blickt, um schwitzende, rasierte Männer in bunten Trikots dabei zu beobachten, wie sie sich in einem der härtesten Wettkämpfe überhaupt wochenlang zu absoluten Höchstleistungen treiben, um am Ende einen einzigen Sieger zu küren, dann lassen die SpinnerInnen dieser Welt besonnen ihre eigenen Räder surren und erfreuen sich an einem weltweit online stattfindenden freundschaftlich-kameradschaftlichen Ereignis der ganz besonderen Art: der Tour de Fleece!

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Ich hoffe, ihr habt alle eure Hausaufgaben gemacht und steht bereits mit euren beiden Singles in den Startlöchern? So ist’s brav! Moment, Hausaufgaben? Singles? Ja genau! Vor wenigen Wochen habe ich euch in diesem Beitrag gezeigt, wie man aus der schönen Malabrigo Nube und einer Spindel ein hübsches Garn spinnen kann, oder besser gesagt, einen hübschen Singlefaden. Und mit genau diesem Singlefaden geht es jetzt weiter: Damit wir daraus ein fesches Sommertuch oder einen Pulli stricken können, werden wir heute aus den Singlefäden ein strickfertiges Garn zaubern.

Zum Zwirnen brauchen wir …

Wir benötigen zum einen wieder unsere Spindel mit Leitfaden, mit welcher wir im ersten Teil schon unseren Singlefaden gesponnen haben. Zum anderen brauchen wir natürlich den Single oder besser gesagt zwei Singles. Im vorherigen Beitrag habe ich schon angedeutet, dass ihr den gesponnenen Faden einfach von der Spindel zu einem Knäuel abwickeln könnt, um die Spindel wieder freizubekommen. Wenn noch nicht geschehen, solltet ihr das nun tun, denn wir benötigen zum Zwirnen die leere Spindel. Am besten wickelst du dir den Faden in zwei separate, ungefähr gleich große Knäuel.

Als Hilfsmittel brauchen wir außerdem noch zwei Müslischalen, Töpfe, Tassen, Kisten, Schuhkartons … irgendetwas, wo die beiden Knäuel während des Zwirnens Platz finden können, damit sie nicht quer durch die gesamte Wohnung purzeln und somit die Kinder und Katzen des Hauses bespaßen.

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Hallo liebe Runde. Freut mich, heute bei euch sein zu dürfen. Mein Name ist Nina und ich habe … (tiefes Durchatmen) … ein Projekt in den Sand gesetzt. Heul! Puh, jetzt geht es mir besser. Ich weiß ja eigentlich auch, dass bei jeder Strickerin immer mal wieder eine Niete rauskommt, egal, wie viele Jahre Erfahrung sie auf dem Buckel hat. Mittlerweile erkenne ich es eigentlich auch relativ schnell, wenn etwas in die falsche Richtung läuft.

Aber dieses Mal habe ich es irgendwie geschafft, sämtlich Alarmsignale während des Strickens zu ignorieren und fröhlich Stunde um Stunde vor mich hin zu werkeln, um dann erst nach dem Fädenvernähen und Baden zu merken, dass mein vermeintliches Meisterwerk totaler Murks ist. Zu allem Überfluss habe ich auch noch vorher jedem, der es hören oder nicht hören wollte, von meinem zukünftigen Superpullover erzählt, so dass ich peinlicherweise auch noch ständig darauf angesprochen wurde: „Hey, was macht eigentlich dein toller Pul…“ – „Ich will nicht darüber reden!“

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Ich glaub’ ich spinne! Ihr auch? Noch nicht so richtig? Ahaaa, da kann ich nachhelfen! Es ist wirklich ein wunderbares Gefühl, mit seinem selbstgesponnenen Garn zu stricken, das verspreche ich euch. Und genau deshalb möchte ich euch eine kleine Anleitung an die Hand geben, wie man mit einer Handspindel und einem hübschen Kammzug ein feines Garn selber spinnen kann. Der Spinnprozess an sich ist auch gar nicht so schwierig und macht wirklich Spaß, wenn man einmal den „Dreh“ raus hat – höhö. Wichtig ist, dass die Finger die Bewegungen einmal verinnerlicht haben – genauso wie beim Stricken.

Das Herstellen eines Garns besteht im Großen und Ganzen aus zwei Arbeitsschritten – dem Spinnen und dem Zwirnen. Jetzt gibt es so viele verschiedene Spinn- und Zwirntechniken wie es Garne gibt, daher möchte ich erst einmal auf eine einfache Grundvariante des Spinnens eingehen – dem kurzen Auszug für ein klassisches Kammgarn.

Wie man es dann zwirnt, was kurzer Auszug und Kammgarn genau bedeutet und welche Möglichkeiten es sonst noch gibt, erfahrt ihr dann in den Fortsetzungen von Sarah und mir. Also bleibt gespinnt … äh, gespannt!

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Eine perfekte Babymütze

am 16. März 2018

Jedes Mal, wenn sich im Umfeld, oder gar im eigenen Haushalt, Nachwuchs ankündigt, stellen sich dem/der geneigten StrickerIn dieselben Fragen: Was braucht so ein Baby wirklich und womit soll ich es stricken? Welche Anleitungen sind tauglich, welche Mützen weilen tendenziell eher auf dem Kopf als daneben? Zu guter Letzt: Braucht ein Baby massenhaft Socken?

Die Antworten hierzu sind so vielfältig wie die Menschen, die sie geben. Alles hat Vor- und Nachteile und am Ende ist der Fragende realistisch gesehen kein Stück weiter. Die Liste der Dinge, die man superschön findet, ist allerdings merklich gewachsen.

Da nun in unserem Hause seit geraumer Zeit so ein herrlich kleines Lebensfreudebündel vergnügliche Quietschgeräusche von sich gibt, habe ich zwar noch weniger Zeit zum Stricken und Schreiben als zuvor, doch produziere ich auch jede Menge ein paar wenige, dafür unter anderem sehr niedliche, kleine Sachen.

Für all jene, die meinem Werken auf Instagram oder Facebook nicht folgen – es ist einfach so viel schneller geknipst als geschrieben, nicht wahr? –, möchte ich meine absolute Lieblings-Babymütze heute im Blog zeigen. Ich kann mit Inbrunst verkünden: das Teil sitzt! Schaut her:

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Heute möchte ich euch ein Geständnis ablegen: ich bin tüchersüchtig. Wenn ich aus irgendeinem Grund nichts anderes mehr als Tücher stricken dürfte, wäre ich absolut nicht traurig und hätte spontan genug Anleitungen im Hinterkopf, um mich für die nächsten zehn Jahre oder so zu beschäftigen. Braucht man so viele Tücher? Ist mir schnurz! Drogen sind teurer und unkuscheliger, also gibts nix zu meckern.

Tücher stricken hat viele schöne Vorteile. Zum Beispiel, dass man in überschaubarer Zeit mit einem Tuch fertig werden kann, dass man auch nach drei Stück Kuchen noch reinpasst, dass man sie hervorragend verschenken kann … und dass man an ihnen etwas Neues ausprobieren kann, ohne im Ernstfall gleich Garn in Pullovermenge in den Sand gesetzt zu haben.

Bei meinem neuesten Tuch habe ich gleich zweimal Neues ausprobiert. Nummer eins: Madelinetosh Pashmina! Diesem luxuriösen Garn habe ich schon lange sehnsüchtig nachgeseufzt, habe mich dann aber immer in letzter Sekunde für eine der anderen Madelinetosh-Varianten entschieden. Dann tut es nicht so weh, wenn der Pullover oder die Jacke nichts wird, dachte ich mir immer. Aber da das nicht ewig so weitergehen kann, habe ich mir ein Herz gefasst und mich bei dem tollen „Chances Wrap“ von Charlotte Bory an den Angstgegner Pashmina getraut. Da brauchte ich nämlich erstmal nur einen Strang für.

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Heute werfen wir mal einen Blick auf das Wie und Warum des Faden(ab)wechselns. Also nicht auf das Neu-Ansetzen, wenn ein Knäuel zu Ende geht und ein weiteres eingebunden werden muss (dazu könnt ihr hier mehr lesen), sondern auf das ominöse, abwechselnde Verwenden von zwei oder mehr Garnsträngen oder -knäueln beim Verstricken von handgefärbten Garnen oder Garnen aus unterschiedlichen Partien. Braucht man das? Ja. Glaubt mir.

Wenn ihr schon mal handgefärbte Garne in der Hand hattet, kennt ihr das sicher: zwei Stränge derselben Farbe sehen sich durchaus ähnlich, oft sogar sehr ähnlich. Quasi gleich!, möchte man behaupten. Aber insbesondere bei den bunteren Farben täuscht das! Und wenn man Pech hat, enttäuscht das auch ganz schön – nämlich wenn man viele Stunden Strickarbeit hineingesteckt hat und nachher feststellt:

Heieiei, man sieht auf den ersten Blick, wo der eine Strang endet und der nächste beginnt.

… und beziehungsweise oder:

Na toll, die helleren und dunkleren Abschnitte mögen einander nicht und haben sich zusammengerottet.

Flecktarn auf zivilen Strickpullovern! Farbmagnetismus im Strickstück! Oder (ungewolltes) Colorpooling. Aber keine Panik, beides kann mit geschickter Fadenwechseltechnik vermieden werden.

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Früher im Studium hatte ich eine Freundin (also, die habe ich immer noch), die studierte genauso unmotiviert und planlos herum wie ich. Und zu Beginn eines jeden neuen Semesters saßen wir wieder zusammen in irgendeinem langweiligen Seminar (Mittelhochdeutsch meistens, das haben wir, glaube ich, vier- oder fünfmal gemacht, bis sie es dann bestanden und ich das Studium abgebrochen habe), Ria holte einen neuen Collegeblock aus ihrer Tasche und sagte: „Sooo. Ein neuer Block, ein neues Leben!“ Sprich: Ab jetzt wird alles anders und wir ziehen es durch!

Und so ähnlich geht es uns bei Lanade jedes Mal zu Neujahr mit unseren Ufos. Ich für meinen Teil stehe jetzt vor einigen ungeliebten Aufgaben, die in meinen Berg von WIPs (Work in Progress) und UFOs (Unfinished Objects) schlummern und nehme mir vor, nichts Neues anzuschlagen, bevor das nicht abgearbeitet ist. Ha, ha, ha.

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Ach Kinder, war das schön! Vier Wochen lang haben wir zusammen das Regentag-Tuch von Corinna Tengler als Mystery-Knit-Along gestrickt und dabei hat der Austausch auf Facebook & Co. mindestens genauso viel Spaß gemacht wie das Stricken selbst. Und obendrein ist auch noch ein fantastisches Tuch dabei herausgekommen!

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Und weil es so schön war, möchte ich die Zeit noch einmal Revue passieren lassen. Seid ihr dabei?

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