Wenn es ums Stricken geht, habe ich mir in einer stillen Stunde mal so überlegt, hat eigentlich jeder von uns eine große Stärke und eine große Schwäche, oder? Manche können rasend schnell stricken, verlieren aber immer wieder Maschen. Manche können in den wildesten Lace-Charts den Überblick behalten, verzweifeln aber fast am Vernähen der Fäden. Manche haben ein fantastisches Farbgespür, vertun sich aber immer mit der Maschenprobe. Wie wir unsere Stärken ausspielen und unsere Schwächen umgehen, ist dann genau das, was unseren persönlichen Strickstil und unsere Strickprojekte ausmacht – eigentlich eine wunderbare Sache, oder?

Wenn ich meine größte Stärke benennen müsste, würde ich sagen: Ich bin extrem begeisterungsfähig. Meine größte Schwäche: Ich bin extrem begeisterungsfähig. Das ist der Grund, warum ich mich immer wieder mit viel Elan in neue Projekte stürze, die ich dann nach Kurzem bitter bereue – nur um dann gleich darauf eine ähnlich unüberlegte Entscheidung zu treffen. Ein Beispiel gefällig? Lest einfach mal die Einträge in meinem Stricktagebuch zu meinem letzten Projekt …

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Nun, da mir die Frühjahrssonne bereits den ersten Sonnenbrand auf die Nase gezaubert hat, konnte ich mich sogar durchringen, meinen winzig kleinen Garten fit zu machen. Gut, „Garten“ ist jetzt ein bisschen übertrieben, selbst wenn man ihn als winzig bezeichnet. Es ist vielmehr ein kleiner Kräuterbeet-Streifen mit ein paar kläglichen Gemüse-Versuchen und einer Ecke voll Blümchen. Aber wollen wir mal nicht so sein, die Minze sprießt bereits, es wird wieder Mojito und Eistee im Sommer geben – yay!

Und wenn ich grad so schön am Frühjahrsputz bin, dann fege ich heute mal durch meine UfO-Kiste. Um genauer zu sein in der letztjährigen #GoWest-Lanade-Aktion und den entstandenen … Projektleichen.

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Ihr erinnert euch noch an das halbe „Marled Magic“-Tuch aus dem Mystery-Knit-Along, das ich euch neulich gezeigt habe? Das ist jetzt fertig. Fertig! Fertig! Fertig!

Ich entschuldige mich für die Brüllerei, aber das musste einfach raus. Vier Wochen lang habe ich jeden Freitag wie auf heißen Kohlen auf den nächsten Teil der Anleitung gewartet und ihn dann wie im Fieber nachgestrickt. Vier Wochen lang überlegen, welche Garne ich als nächstes kombiniere. Vier Wochen lang rätseln, in welche Richtung das Tuch wohl noch wachsen wird.

Bild für Beitrag „Marled Magic“ 5

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Neulich bei mir zu Hause. Ich sitze strickend auf dem Sofa, mein getreuer Ehemann tritt hinzu und nimmt mit der Kennermiene eines Mannes, der mit zehn Kilo Wolle und einer dauerstrickenden Frau unter einem Dach lebt, mein Projekt in Augenschein. Folgendes Gespräch entspinnt sich:

Er: „Das wird ja schön bunt!“
Ich: „Ja, ich verstricke gerade einen großen Haufen Garne und Garnreste.“
Er: „Ah ja, das Blaue hier kenne ich von deinem letzten Pullover. Und hier ist ja sogar Neon!“
Ich: „… und Pink, Lila, einige Grautöne …“
Er: „Und immer zwei Farben zusammen zu diesen ganzen Mustern?“
Ich: „Ja, die Technik mit den zwei Farben heißt Marled Knitting. «Marled» hat sinngemäß den gleichen Wortstamm wie das deutsche «meliert» und ist die einfachste Art, mehrfarbig zu stricken. Durch das Perlmuster in diesem Stückchen hier zum Beispiel werden die Farben zusätzlich noch ein bisschen durchgemischt und zu einem harmonischen Gesamtbild verbunden.“
Er: „Fein, aber was strickst du denn eigentlich?“
(Pause)
Ich:

„Ich habe keine verdammte Ahnung.“

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Pst, psst, pssst, kommt mal schnell hier rüber! Ich muss euch was ganz Tolles zeigen. Oh Mann, das ist so super! Aber vorher müsst ihr alle mal kurz die Augen zumachen. Habt ihr? Dann stellt euch jetzt mal bitte Wolle vor. Aber nicht irgendwelchen Schmarn, sondern so richtig tolle Merinowolle. Weich, kuschelig, schön verzwirnt, handgefärbt …

Was ihr jetzt vor Augen habt, ist Madelinetosh Tosh DK. Aber die Augen bleiben noch zu, denn jetzt müsst ihr euch alle versuchen vorzustellen, wie dieses Garn noch großartiger werden könnte. Naaa …? Okay, genug auf die Folter gespannt. Ihr dürft die Augen aufmachen.

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Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich könnte stundenlang online Garne anschauen. Mache ich auch oft. Vor allem in der riesigen Farbvielfalt von Madelinetosh gehe ich regelmäßig verloren. Da will ich nur mal schnell nachgucken, wie noch mal dieses Dunkelgrau mit den leuchtend bunten Sprenkeln heißt (Night Hawk!) oder ob es ganz allgemein ein richtig schön dunkles Lila gibt (oh ja: Raspberry Cordial … seuuufz) – und plötzlich sind ungeahnte Zeitspannen nur damit vergangen, dass ich wie ein Kind vor dem Schaufenster eines Bonbonladens jede Farbe einzeln angeschmachtet habe.

Wenn ich dann tatsächlich ein neues Projekt plane, nehme ich aber erstaunlich selten eines der fantastisch gefärbten Madelinetosh-Garne, die ich so schön finde, sondern meistens doch wieder ein sehr zahm gefärbtes Garn ohne große Farbvarianz, Sprenkel und dergleichen. Denn leider Gottes ist es ja meistens so, dass sich aufwändigere Strickmuster wie Zöpfe, Lace oder Strukturmuster sowie lebhaft gefärbte Garne gegenseitig beißen: Einer von beiden stiehlt dem anderen schnell die Show.

Aber deshalb auf die schönen Madelinetosh-Garne verzichten? Nix da! Also habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Projekt gemacht. Schlicht sollte es sein, damit das Garn mit all seinen Farben gut zur Geltung kommen kann. Aber nicht langweilig. Vielleicht in Kombination mit einem ruhigeren Garn? Aber nicht geringelt, das mache ich eh schon so oft. Aha: Das Shirt „Walk Along“ von Ankestrick erfüllt alle Anforderungen!

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Dieses Projekt ist der Restevermeidung gewidmet. Es kann durchaus recht reizvoll sein, einen ausufernden Restchen-Stash zu besitzen, wenn man regelmäßig einige Stash-Abbau-Projekte in die Agenda schmuggelt. Diverse West-Modelle eignen sich da beispielsweise hervorragend, keine Frage. Tut man dies nicht, scheinen sich die kleinen Knäulchen wundersamerweise in Kaninchenmanier zu vermehren.

Das Stöbern in dererlei Kisten kann richtig Spaß machen, doch gebe ich zu, dass ich gelegentlich das Bedürfnis habe, diese besonders schönen, (schweineteuren,) und quasi vom Munde abgesparten Knäulchen wirklich komplett verarbeitet zu wissen. Gerade dann, wenn ich mich farblich aus meinem Wohlfühlgebiet herauswage.

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Modern Love

am 06. Februar 2017

Einmal mehr hat Freundin und Designerin Angelique den Brok die Feder für uns und euch geschwungen. Ich freue mich riesig, euch heute ihre neueste Anleitung Modern Love vorstellen zu dürfen. Die passende Anleitung könnt ihr euch kostenfrei auf Englisch oder Deutsch in diesem Blogbeitrag herunterladen.

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Zwölfter Januar. Weihnachten ist rum, Silvester ist gefeiert, die ersten Geburtstage in 2017 liegen bereits hinter uns. Mensch, wie schnell das immer geht. Ach ja, gutes neues Jahr und so, ihr Lieben! Im Augenblick habe ich gerade ein klein bisschen Luft und wollte mich heute abschließend zu unserem 2016er #GoWestLanade-Projekt äußern. Und wisst ihr, was mir dabei auffiel? Ich habe eines meiner allerliebsten Projekte vergessen zu zeigen! Skandal!

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Penguono #GoWestLanade

am 30. Dezember 2016

Na ihr Lieben? Genießt ihr die letzten Tage des Jahres zwischen letzten übrig gebliebenen Weihnachtsplätzchen und ersten Wunderkerzenbeschaffungen für Silvester? Wir hier im Blogteam schauen mit einem lachenden und einem … irre kichernden Auge auf unser diesjähriges Projekt #GoWestLanade zurück.

Wir hatten einen, Verzeihung, verdammten Riesen-Spaß mit Precocious Briocheous beim Karneval, Syncopation Adoration Hat mit knuffiger Bommelparade und dem gleichnamigen Cowl mit noch viel knuffigeren Schäfchen, einem österlichen Spectra, einem sehr spontanen Askews Me Poncho, einem sommersüßen Askews Me Shawl und einem Polarsommer bringenden Askews Me Sweater.

Wir haben den Daybreak bei Sonnenuntergang genossen und den Samen gleich doppelt als somit klassisches #GoWestLanade-Einsteigermodel von Nina und mir. Wir hatten klitzekleine Höschen, perfekt gemachte Tücher und gigantische Riesenmonsterschals, endlich fertige und wahrscheinlich nie fertige Briochevron Cowls, gut kombinierte Garne beim Rockefeller und die perfekt zueinander passenden Modelle Smooth Move und Syncopation Adoration Hat (wobei der Welted Slouch sicher auch nicht schlecht dazu gewesen wäre).

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Ich weiß, ich weiß. Ich habe beim letzten Stephen-West-Projekt gesagt, dass ich erstmal genug von Herrn Wests Kreationen habe. Endlose Wochen, ach was, Monate, in denen ich am Brioche-Cowl gehangen habe, haben mich beinahe kleingekriegt. Aber dann kam Antje, ihres Zeichens West-Enthusiastin der ersten Riege, und setzte ihre ganze Überzeugungskraft ein, um mich wieder umzustimmen. Das Gespräch verlief ungefähr so:

Antje: Machst du zum Jahresende noch ein Projekt für #GoWestLanade?
Nina: Arrghhhneiiiinnn!
Antje: Och komm!
Nina: Okay.

Gut, ich bin ich wohl von Natur aus recht begeisterungsfähig. Wie man an meiner Favoritenliste auf Ravelry sieht. Und meinem Wollvorrat. Und meinen UFOs. Und meinem Bankkonto … Wie dem auch sei, beim letzten West-Projekt des Jahres konnte ich mich zumindest insoweit zügeln, dass ich mich nur auf eine kleine Mütze festgelegt habe. Ohne Brioche, wohlweißlich. Tadaaa:

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Transplantationschirurgie

am 05. Dezember 2016

Es gibt Momente beim Stricken, da zweifle ich ein wenig an meinem Verstand oder diagnostiziere mir im Stillen zumindest eine leichte Form von Aufmerksamkeitsdefi… oh wie nett! Sieh mal, ein Eichhörnchen! Geht euch das auch so?

Jüngstes Beispiel – eine echte Meisterleistung –, ich habe tatsächlich die Maschen für die rechte Seite meines aktuellen Jackenprojekts nicht rechts unten sondern links oben aus dem Rückenteil aufzunehmen. Möööp! Gemerkt habe ich es erst als die rechte Seite schon so groß war, dass ich sie nicht mehr mal eben ribbeln und neu (also richtig) ansetzen wollte. Gemäß dem Motto: „Ich bin vielleicht doof – aber ich bin nicht blöd!“ habe ich stattdessen das Krönchen gerichtet, gedanklich schon mal die Hände desinfiziert und eine kleine Operation geplant 😉

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Nur ein kleines bisschen Transplantationschirurgie – so schwer kann das doch nicht sein. (mehr …)