Ja, ich weiß, Maschenproben sind lästig. Man hat das Projekt schon seit Tagen im Kopf, endlich ist die Wolle da und man will einfach loslegen. Und oft tut man das auch. Frei nach dem Motto: „Wird schon passen.“
Das Dumme dabei ist: meist passt es dann doch nicht. Stunden, Tage, ja, gar Wochen sitzt man am neuen Pulli und endlich ist das gute Stück fertig und darf seine erste Wäsche genießen. Zwei Stunden später dann die totale Ernüchterung: Der neue Lieblingspulli passt jetzt einem mittelgroßen Elefanten und man ärgert sich ein Loch in den Bauch. Sucht nach einer Erklärung. Vermutlich ist das Garn schuld. Oder die Nadeln. Oder die Umstände. Oder die Katze … ach, alles doof.
Das Teilchen jetzt noch zu retten, ist meist nicht mehr möglich. Was für ein Ärger. Deswegen hier und heute mein Plädoyer für Maschenproben. Von reinstem Herzen und nach wirklich vielen, faulheitsbedingten Rückschlägen: Nehmt euch die Zeit, lernt das Garn kennen!
Gerade elastische, glatte Garne wie Merino oder Baby Alpaka neigen gerne dazu mit der Wäsche zu wachsen, wenn man sie nicht fest genug verstrickt. Die Fasern sind glatt, ganz weich und elastisch und die Fasern können sich nicht – wie beispielsweise bei reiner Schurwolle – verhakeln. Das macht sie zwar kratzfrei, aber sie brauchen eben ein stabiles Strickgebilde, um Halt zu finden.
Als Beispiel habe ich euch mal die Maschenproben eines meiner aktuellen Projekte abfotografiert: