Heute möchte ich mal eine kleine Anekdote aus dem Nähkästchen erzählen, beziehungsweise aus dem Stricktäschchen. Und zwar begab es sich vor einiger Zeit, dass ich in einem Kurs für Business-Englisch saß – wenn man 90 Prozent seiner Englischkenntnisse aus dem Internet und amerikanischen Songtexten hat, kommt man eben nicht in jeder Situation weiter.
Und während ich mir mit meinen Mitschülern die Formen des past perfect progressive und bürotaugliche Redewendungen einzuprägen versuchte, fragte Sandra, unsere irische Englischlehrerin, eines Tages: So what is everyone doing this weekend? Die anderen konnten nun schön losplaudern: Mit den Kindern auf die Kirmes, zum Shoppen in die City, großes Date im Kino. Und Nina? Well … I’m knitting. – But I love knitting! rief Lehrerin Sandra. I’ll show you next week!
In der nächsten Woche hatte sie dann ihr kleines Stricktäschlein dabei, aus dem sie einen halbfertigen Schal in Fußballvereins-Farben für den Freund zog. Viel interessanter fand ich aber die Tasche selbst, denn die hatte Sandra ebenfalls selbst gestrickt. Mit farbenfrohem Garn, einem schönen Noppenmuster und zwei Holzstricknadeln, die die unabgeketteten Maschen festhielten und zugleich der Tasche Stabilität verliehen. Fabulous, Sandra!
Natürlich musste ich das gute Stück direkt nachstricken. Hier ist es: