Klein und fein: British Blue Minis

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber die Miniversion einer Sache scheint immer gleich doppelt so süß wie die Sache selbst zu sein. Beispiele? Hühner: naja, okay. Küken: unfassbar niedlich! Schuhe Größe 47: stinkige Stolperfallen. Babyschuhe Größe 17: zum Fressen! Fettes Wollknäul: top. Minimini-Knäuli: ich dreh durch! Schaut selbst, aber auf eigene Gefahr:

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Hach, sind die nicht süß? Da geht mir das Herz auf. Diese kleinen 25-Gramm-Herzchen sind British Blue Minis, die genau wie ihre große Schwester British Blue 100 aus der Garnschmiede von Erika Knight kommen. Erika Knight legt nicht nur viel Wert darauf, lokale (also britische) Rohstoffe und Manufakturen bei der Herstellung ihrer Garne einzubinden, sondern verwendet auch ausgesuchte Materialien. In diesem Fall: Wolle vom Blue Faced Leicester-Schaf. Und zwar in DK-Stärke!

Blue Faced Leicester (oder BFL) kannte ich bisher nur gemischt mit anderen Wollarten (zum Beispiel bei der Baa Ram Ewe Winterburn DK) oder auch mal in Reinform in Sockenwolle. Bei den süßen British Blue Minis konnte ich nun BFL zum ersten Mal in pur und dickerer Garnstärke erleben. Und kann nur sagen: ganz großes Kino.

Wie beschreibe ich BFL ohne Fühlprobe über das Internet? Vielleicht am besten als Mittelding zwischen reiner Merinowolle und reiner Alpakawolle. BFL ist sehr weich (wie Merino), aber auch etwas dichter und geschmeidiger (wie Alpaka). Als Mensch mit sehr empfindlicher Haut vertrage ich Alpaka nicht gut am Hals, weil mich immer ein paar vorwitzige Härchen pieksen. BFL dagegen ist lieb zu mir, dabei aber gleichzeitig robuster als Merino.

Und wie verstrickt sich die British Blue? Das habe ich natürlich auch getestet.

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Die kleinen Schätzchen wollten gern beisammen bleiben, deshalb habe ich sie zu einer Mütze mit Fair-Isle-Muster verstrickt. „Bishie“ heißt das schöne Modell für drei Farben. Und ich kann direkt sagen: Fair Isle und British Blue passen prima zusammen. Das Garn ist zwar schlüpfriger als klassisch Fair-Isle-taugliche Streichgarne, aber wiederum nicht so höllisch schlüpfrig wie Merino. Unregelmäßige Fadenspannung gleicht sich so beim Baden aus, sodass das Ergebnis schön gleichmäßig wird.

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Und durch das clevere, nach innen geklappte Bündchen konnte ich sogar noch eine vierte Farbe einbringen. Die sieht zwar keiner, aber ich habe trotzdem heimlich meine Freude daran, wenn ich die Mütze trage.

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Anleitung: Bishie von Camille Descoteaux, Größe M
Garn: Erika Knight British Blue Minis, je 25 g, 2× Fb. 104 French, 1× Fb. 109 Steve, 1× Fb. 116 Mr. Bhasin, 1× Fb. 115 Mysore Red
Nadeln:  KnitPro Symfonie Rundnadel und Nadelspiel 3,5 mm

Die kleinen 25-Gramm-Minis sind großartig, um das Garn kennenzulernen oder sich mit Farben auszutoben, ohne hinterher wieder auf einem Berg Garnresten zu sitzen. Und wenn man danach bereit für ein größeres Projekt mit der British Blue ist, kann man mit den großen 100-Gramm-Strängen weitermachen. Die sind genauso schön, nur nicht ganz so niedlich.

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Kommentare

  1. Von Claudia am 14. Januar 2021:

    Ohje ,ich glaube ich brauche ganz dringend die knuffigen Minis . Die Mütze gefallt mir ausgesprochen gut , auch deine Farbwahl . Und Erika Knight British Wool steht schon länger auf meiner Wunschliste.
    LG Claudia

  2. Von Franziska Bauknecht am 14. Januar 2021:

    Die Wolle ist ein Traum. Ich stricke grade den Baa-ble hat damit und bin begeistert. Total kuschlig aber trotzdem griffig. Ich glaube die will nochmal in einen Pullover wandern.

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