Heißer Tipp: Sandnes Duo

Ach ja, der Hochsommer. Die Sonne lacht, das Wasser verdampft aus dem Pool, vor dem Haus wird der Asphalt flüssig und die Tiefkühlpizza backt sich auf der Heimfahrt vom Supermarkt von selbst im Auto fertig – was gäbe es für eine bessere Zeit, um zu stricken?

Ich gebe zu, als die größte Hitze herrschte, habe ich ein paar Tage Pause beim Stricken gemacht. Aber den Rest der Zeit habe ich mich mit einem für mich neuen Garn beschäftigt: Der Sandnes Duo!

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Reine Baumwollgarne können mich ja meistens nicht so auf Anhieb hinter dem Ofen hervorlocken. Oberteile aus solchen Garnen werden mir oft einfach zu lappig und schwer, außerdem verzeiht die meiste Baumwolle keine schlechten Tage in Sachen Fadenspannung. Erbarmungslos, das Zeug!

Aber mischt man Baumwolle mit Merino, wird eine ganz neue Geschichte daraus. Der Merinoanteil macht das Garn leichter und anschmiegsamer, während die Baumwolle für Stabilität sorgt und das Ganze auch für wärmere Tage geeignet macht. Gut, vielleicht nicht für Tage, an denen über 30 Grad im Land herrscht. Aber für den Herbst auf alle Fälle.

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Die Sandnes Duo bringt natürlich wieder diese wunderbar gedämpfte Farbpalette mit, die Sandnes auszeichnet. Ich habe mich direkt wieder auf meine Lieblingsfarbe gestürzt, hier unter dem Namen Dunkles Heidekraut, die sehr nah an dem ist, was ich schon als Staublila bei der Sandnes Babyull Lanett verstrickt habe.

Mit einem Merinoanteil von 55 Prozent und einer eher lockeren Verzwirnung fühlt sich die Duo für meine Finger deutlich weicher an als viele vergleichbare Merino-Baumwollgarne, die ich bisher ausprobiert habe. Zugegeben, die Gefahr, den Faden beim Stricken versehentlich zu durchstechen, steigt damit etwas.

Was aber ebenfalls steigt, ist die Freude beim Stricken und die schöne Haptik des fertigen Strickstücks. Bei reinen Baumwollgarnen tun mir oft nach einiger Zeit des Strickens die Hände weh, vermutlich wegen der geringen Flexibilität des Garns. Die Sandnes Duo aber war für mich genauso angenehm zu verstricken wie ein reines Merinogarn. Und auch das Gefühl ist hinterher fast wie bei Merino, nur etwas glatter. Pilling und andere unschöne Verschleißerscheinungen gibt es durch den Baumwollanteil ebenfalls deutlich weniger als bei klassischem Merinogarn. Ich bin begeistert!

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Gestrickt habe ich den Pullover „Dripping Honey“ von Anna Johanna, dessen Maschenprobe von 22 ich mit der Duo genau getroffen habe. Ich habe schon lange ein Auge auf die asymmetrischen Zöpfe an den überschnittenen Schultern geworfen, nur die Art der Zöpfe hat mir nie so hundertprozentig gefallen. Also habe ich sie inspiriert von Jojis „Arbor Vitae“ abgewandelt. Die Sandnes Duo hat dabei wunderbar mitgespielt und sich brav und formschön in alle Richtungen verzopfen lassen – nicht unbedingt selbstverständlich bei Baumwolle.

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Eine wichtige Frage bei allem, was Merino enthält: Wächst das beim Waschen?

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Ja, ein bisschen 😛

Aber nicht erschrecken: Ich habe die Ärmel mit Absicht sehr lang gestrickt, weil ich sie so gerne habe. Leider habe ich dabei vergessen, dass die überschnittenen Schultern in die Ärmellänge einberechnet werden müssen. Nach dem obligatorischen Bad habe ich den Pullover dann auf dem Wäscheständer liegend, aber mit herunterhängenden Ärmeln an der Luft trocknen lassen. Das hat den Ärmeln nochmal ein Stückchen dazu gegeben.

Mein Eindruck war aber, dass das Garn nicht stärker zum Wachsen neigt als ein reines Merinogarn, eher hat mich der Baumwollanteil zu unvorsichtig gemacht. Wenn ihr das im Hinterkopf behaltet, solltet ihr keine bösen Überraschungen erleben. Ich bin der Duo derweil nicht böse für meine XXL-Ärmelüberraschung 😉

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Anleitung: Dripping Honey von Anna Johanna, Größe M1
Modifikationen: Zopfmuster geändert, Ausschnitt etwas vertieft
Garn: 9× Sandnes Duo, Farbe 4662, Dunkles Heidekraut
Nadeln: ChiaoGoo Bambus Rundnadeln & Nadelspiel 3,25 und 3,5 mm

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Kommentare

  1. Von Claudia am 27. August 2020:

    Hallo Nina ,dein Pulli gefällt mir ausgesprochen gut . Der kommt auf meine lange to do Liste .
    Die Duo mag ich auch sehr ,habe sie bisher einmal verstrickt ,allerdings bestimmt nicht zum letzten mal . Ich empfinde sie als deutlich weicher als das ehemalige vergleichbare Produkt von D…. , auch das Maschenbild wird bei mir gleichmäßiger .Also eine echte Empfehlung auch von mir.
    LG

  2. Von Petra P. am 27. August 2020:

    Hallo Nina,

    Dein Beitrag gefällt mir recht gut. Mit der Duo Wolle habe ich noch keine Erfahrung gemacht. Werde ich aber mal im Hinterkopf behalten. Das Maschenbild gefällt mir. Es ist klar.
    Ja , der Sommer hat große Hitze mitgebracht, dass stimmt. Habe trotzdem gestrickt. Stricken und Balkon hat sich gut vereinbaren lassen, jedenfalls für mich.
    Liebe Grüße

    • Von Nina am 14. September 2020:

      Hallo Petra,
      oh ja, stricken auf dem Balkon ist was Feines. Dazu noch ein kühles Getränk und ein hilfsbereiter Mensch, der einem ab und an ein Eis reicht … so passen Wolle und Sommer prima zusammen! 😀
      Viele Grüße
      Nina

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