Komplettanleitung „Regentag“

Mummel, mummel, murmel! Ach, entschuldigt, ich stecke bis zur Nase in meinem Regentag – ihr entsinnt euch? Unser letzter Mystery-KAL, das dicke, weiche Tuch nach einer Anleitung von Corinna, das wir zusammen in vier Etappen gestrickt haben, ist ja jetzt schon ein paar Wöchelchen her – ich hoffe, dass das fertige Stück vielen von euch den sich dem Ende zuneigenden Winter kuschelig, warm und mummelig gemacht hat.

Wir möchten euch heute die vollständige, ungekürzte, aufgebohrte und in einem Rutsch wegstrickbare Komplettversion präsentieren, die wir für euch vorbereitet haben, noch einmal ein wenig Revue passieren lassen und schließlich auch Corinnas namensgebendes Exemplar vorführen. Also, holt schon mal den Drucker aus dem Standby, legt sechs Blatt feinstes Premiumpapier ein und freut euch vor!

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Der Chances Wrap und Brioche für Wagemutige

Heute möchte ich euch ein Geständnis ablegen: ich bin tüchersüchtig. Wenn ich aus irgendeinem Grund nichts anderes mehr als Tücher stricken dürfte, wäre ich absolut nicht traurig und hätte spontan genug Anleitungen im Hinterkopf, um mich für die nächsten zehn Jahre oder so zu beschäftigen. Braucht man so viele Tücher? Ist mir schnurz! Drogen sind teurer und unkuscheliger, also gibts nix zu meckern.

Tücher stricken hat viele schöne Vorteile. Zum Beispiel, dass man in überschaubarer Zeit mit einem Tuch fertig werden kann, dass man auch nach drei Stück Kuchen noch reinpasst, dass man sie hervorragend verschenken kann … und dass man an ihnen etwas Neues ausprobieren kann, ohne im Ernstfall gleich Garn in Pullovermenge in den Sand gesetzt zu haben.

Bei meinem neuesten Tuch habe ich gleich zweimal Neues ausprobiert. Nummer eins: Madelinetosh Pashmina! Diesem luxuriösen Garn habe ich schon lange sehnsüchtig nachgeseufzt, habe mich dann aber immer in letzter Sekunde für eine der anderen Madelinetosh-Varianten entschieden. Dann tut es nicht so weh, wenn der Pullover oder die Jacke nichts wird, dachte ich mir immer. Aber da das nicht ewig so weitergehen kann, habe ich mir ein Herz gefasst und mich bei dem tollen „Chances Wrap“ von Charlotte Bory an den Angstgegner Pashmina getraut. Da brauchte ich nämlich erstmal nur einen Strang für.

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Na? Schreibt ihr die „2018“ im Datum inzwischen schon ohne nachzudenken? Oder hängt ihr gedanklich noch im vergangenen Jahr? Ich jedenfalls bin schon voll und ganz in diesem spannenden Jahr angekommen.

Unser kleines Baby brabbelt fröhlich und gedeiht prächtig und ich kann schon wieder einige Stunden in unserer kleinen Wollstube zubringen. Zwischendurch kommt mein Mann mit der Lütten vorbei und zufriedenes Schmatzen aus dem kleinen Lagerräumchen untermalt dann unserer Kunden Einkaufserlebnis. Zu schön, kann ich euch sagen!

War im vergangenen Jahr „De lütt Wullstuw“ eine erfreuliche Neuerung für alle Einzelhandelsliebhaber, so habe ich heute etwas für alle Netzaffinen und solche, die es werden wollen. Von mir schon lange herbeigesehnt und doch verschoben, gibt es nun eine eigene, offizielle Lanade-Gruppe bei Ravelry. Und wie schön sie geworden ist! Fast fünfzig Leutchen haben uns inzwischen gefunden – ohne, dass wir auch nur Piep gemacht haben. Und ich bin mir sicher, dass es zusehends mehr werden. Schaut unbedingt rein!

Dass dies weit überfällig war, war mir eigentlich schon vor Jahren klar. Doch unsere schöne Lanade-Gruppe bei Facebook hatte einfach mein Herz gewonnen und ich wollte sie nicht auseinanderbrechen sehen. Doch hätten wir versucht, zwei Gruppen zeitgleich auf dem mir vorschwebenden, hohen Niveau zu betreuen, wäre zwangsläufig eine auf der Strecke geblieben. So fiel die Wahl seinerzeit zugunsten Facebook und gegen Ravelry. Und zwar mit allen Kompromissen, zu denen uns Facebook zwang und noch immer zwingt.

Nun ist es aber so, dass Facebook für eine Gruppe dieser Art gänzlich ungeeignet ist. Wirklich. Wirklich. Unsere Mitglieder, also viele von euch, die ihr dies hier lest, konnten es daran festmachen, dass wir im Laufe der Jahre unfassbar viele, zwischenzeitlich schier unüberschaubare Regeln aufstellen mussten, um einigermaßen Ordnung zu halten und eben auch, um selbst die Übersicht zu behalten.

Leider hatte dies zur Folge, dass sich nicht nur Neumitglieder stets im Minenfeld bewegten und ein harmlos gemeintes „Hey, schaut mal, das hier hab ich gestrickt.“ zur unfreiwilligen Lehrstunde in Gruppenregel-Versäumnis wurde. Kein schöner Job für unsere Moderatoren, die grundsätzlich viel lieber ihre Energie in schöne KALs und stricktechnische Hilfestellungen mit euch stecken wollen. Könnt ihr euch vorstellen, oder?

Da unsere schöne Gruppe inzwischen auf über dreitausend Mitglieder angewachsen ist, sind wir – in erster Linie unsere beiden unermüdlichen Moderatoren Christina und Enke – inzwischen also mehr damit beschäftigt, Chaos zu vermeiden, als schöne Dinge mit euch zu planen oder zu machen. Und soll ich ganz ehrlich sein? So wird ein freudvoller Job ganz schnell zur reinen Pflichterfüllung, so lieb man ihn hat. Wem würde das nicht so gehen, Hand aufs Herz!

Würden wir uns nun entscheiden einfach mehr Moderatoren zu engagieren, so würden wir das Grundproblem dennoch nicht in den Griff bekommen, wir hätten nur mehr Leuten täglich unangenehme Arbeit aufgehalst, in der Hoffnung, dass wir damit Raum für ein bisschen mehr freudvolles Tun schaffen, während unsere Gruppenmitglieder jeden fünften Post mit „Ich weiß nicht, ob das erlaubt ist …“ beginnen. Hmpf. Wo also setzen wir an? Ihr ahnt es schon: an der Gruppenverwaltung. An Facebook und dessen unsäglichen Einschränkungen.

Schweren Herzens werden wir unsere Facebookgruppe „Lanade Knit-/Crochet-Along“ nach fast sechs wundervollen Jahren schließen und wollen euch alle herzlich einladen, mit uns zu Ravelry zu wechseln.

Ja, ich weiß. Ungewohntes Terrain und so. Falls ihr euch also fragt, warum ihr das tun solltet, möchte ich euch einige Vorzüge des (endlich echten!) Forums aufzeigen.

  1. Es kann nur schöner werden. Die nötigen Gruppenregeln konnten wir halbieren, das sagt doch schon alles, oder?
  2. Wir haben dasselbe Moderatoren- und Admin-Team, das ihr aus unserer Facebook-Gruppe gewohnt seid.
  3. Wir haben ein richtiges, echtes Forum zur Verfügung. Mit Übersichtlichkeit, Markierungen für ungelesene Posts und sogar einem Chatroom!
  4. Ihr werdet richtig motiviert, eure Projekte ordentlich zu verwalten und profitiert davon, alle Informationen zu den jeweiligen Projekten direkt bei der Hand zu haben.
  5. Die Ravelry-Seite bietet inzwischen auch eine deutsche Übersetzung.
  6. Und wir machen natürlich so weiter wie bisher. Mit KALs, viel Gequatsche und sogar einem Offtopic-Thread, wo ihr euch alles erzählen könnt, was euch gerade so beschäftigt.
  7. Zu guter Letzt: Ihr treibt euch doch eh dauernd da rum 🙂 Und wenn nicht, solltet ihr echt. Echt. Ohne Witz. Jeder strickende Mensch sollte da sein. Ich würde nicht mehr ohne sein wollen.

Natürlich helfen wir euch, wenn ihr Schwierigkeiten habt. Ob nun technisch oder anderer Art, unsere Mädels sind ja für euch da. Habt also keine Scheu, wenn ihr die Gruppen beziehungsweise Foren bei Ravelry bislang gemieden haben solltet – ihr werdet sie lieben.

Wenn ihr euch nun so gar nicht vorstellen könnt, eure Abende ohne Facebook zu verbringen, dann steht es euch natürlich frei, eigene Gruppen zu gründen. Wir werden sie euch gerne auf der aktuellen Gruppenseite verlinken, solange diese noch besteht, damit ihr andere Leute dahin mitnehmen könnt. Vielleicht kommt ihr ja dennoch mit zu Ravelry.

Uns jedenfalls ist beim Einrichten des Forums immer klarer geworden, wie richtig sich das für uns anfühlt und wir freuen uns riesig auf diesen neuen Abschnitt! Das werden wir uns richtig nett machen da, ja? Hier entlang, bitte 🙂

Lanade-Gruppe bei Ravelry

Wir freuen uns auf euch!

Analog ist in: Ein Notizbuch für die Strickprojekte

Hallo zusammen! Heute möchte ich euch zwei Dinge vorstellen – zum einen mein Projektbuch für meine ganzen Strickprojekte und zum anderen mich selbst. Fange ich doch mal mit letzterem an. Vielleicht erinnern sich einige Leser noch an den weiß-violettfarbenen Webschal oder das (Achtung, Neudeutsch: grau-beige) greige Tuch Modern Love von Angelique den Brok?

Ja? Nein? Diese beiden Projekte habe ich euch vor einiger Zeit vorgestellt und das hat mir und Lanade – und euch hoffentlich auch – so sehr gefallen, dass ich hier nun öfter meinen Senf zu unserem schönen Hobby geben kann. Also ich heiße Nora, bin derzeit 30 Jahre alt und wohne mit meinem Vierertrupp in dem nordöstlichsten Eck des Ruhrpotts (nein, keine Kinder, sondern zwei Katzen und ein Mann).

Stricken, Häkeln und Weben habe ich als kleines Mädchen gelernt und es hat mir früher schon viel Spaß gemacht. Die Interessen waren damals aber doch anders gelagert, sodass ich aktiv erst wieder seit einigen Jahren handarbeite. Zu den genannten ist noch die Spinnerei gekommen (jetzt nicht nur oben rum).

Neben Wolle bin ich außerdem ein Fan von Katzen, Pfingstrosen, Wolle, Wein, Maiglöckchen, Wolle, Erdnussbutter, Wolle, Holz, Blaubeeren und natürlich Wolle. Wie die Liste weitergeht, könnt ihr euch sicherlich so ungefähr denken, deshalb komme ich nun zu meinem zweiten, also dem eigentlich erstgenannten, Anliegen – meinem Projektbuch.

Ich wage mal zu behaupten, dass jeder von euch sicherlich Ravelry kennt und viele es auch aktiv nutzen – da bin ich bestimmt keine Ausnahme. Neben den vielen grandiosen Anleitungen und Gruppen, die es dort zu finden gibt, mag ich besonders die Funktion sein Strickhobby zu strukturieren.

Der Stash (Garnvorrat) kann, wenn gewünscht, dort eingepflegt, Strickprojekte können angelegt, die Projekte und das verwendete Garn kann verlinkt, Nadelstärken und Notizen können angegeben werden. Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig und lassen kaum Wünsche offen. Nun ist diese digitale Buchhalterei nicht für jedermann. Ich persönlich liebe es so sehr, dass ich mir noch eine zweite analoge Akte angelegt habe, und diese möchte ich euch heute vorstellen. Wozu? Dann mal aufgepasst:

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Marlmatz und andere Mätzchen

Wie überall, gibt es ja auch beim Stricken mehr oder weniger langlebige Trends und Moden. Und wenn man sich bei Ravelry umschaut, scheint das Marlen (auf deutsch etwa melieren) derzeit der Hit zu sein. Völlig zu Recht, wenn ihr mich fragt, marlen macht nämlich Spaß und führt zu sehr schönen und oft auch sehr individuellen Strickstücken, in denen Lieblingsfarben und praktischerweise auch tausend kleine Reste zu einem Ganzen verschmelzen.

Ein paar Beispiele zum Anfixen und überzeugen? Gern. Der Dip Dye Sweater und auch die Dip Dye Jacke von Camilla Vad (hier gehts zu Ninas Version), die Vanilla Fog Mütze von Andrea Mowry und der Marled Mania Sweater, Marled Magic Shawl und Dotted Rays – Speckled Fade von Stephen West.

Man kann die bunte Technik aber auch relativ leicht in eigentlich ein- oder zweifarbige Projekte, wie etwa unseren Hosenmatz, einbauen und sie so noch fröhlicher und individueller machen. Wie das geht und was es mit den Marl-Mätzchen auf sich hat, zeige ich heute 🙂

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Liebe auf den hundertsten Blick: DROPS Andes

Wenn ich so auf meine Strickgeschichte zurückblicke, kann ich beinahe so etwas wie Strick-Lebensphasen erkennen. Am Anfang herrschte bei mir jugendlicher Übermut: Alles haben wollen, alles ausprobieren wollen, alles mal anstricken. Okay, größtenteils geht es bei mir heute auch noch so. Trotzdem haben sich nach den ersten wilden Jahren bei mir doch ein paar Vorlieben und starke Meinungen hinsichtlich Wolle herausgebildet und das war dann die zweite Lebensphase. Ich liebe Merino, ich hasse Mohair und niemals stricke ich dieses oder jenes … Ihr wisst, was ich meine?

Und nun finde ich mich langsam in der dritten Lebensphase der weisen Strickdame (oder zumindest hoffe ich das). Dazu gehört, dass ich etwas gelassener bin, etwas offener – und dass ich Sachen stricke, von denen ich jahrelang behauptet habe, dass ich sie nie, nie, nie stricken und ewig hassen würde. Und dass ich sie dann auch noch gut finde! Zum Beispiel das hier.

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